Hamburg - Am Donnerstag haben Unbekannte einen Farbanschlag auf die CDU-Zentrale in Hamburg verübt. Hintergrund ist der Fall von Maja T.
Gegen 8.50 Uhr kam der erste Hinweis, dass es am Ludwig-Erhard-Haus im Hamburger Leinpfad einen Farbanschlag gegeben hat, teilte die Polizei gegenüber TAG24 mit.
Durch die Farbe wurde die Fassade des Gebäudes beschädigt, zudem wurde der Schriftzug "Free Maja" hinterlassen. Laut CDU-Sprecher Thomas Mühlenkamp müsse der Anschlag in der Nacht zu Donnerstag erfolgt sein.
Hintergrund des Schriftzugs "Free Maja" ist eine bundesweite Protestaktion, die die Freilassung der non-binären Person Maja T. fordert.
T. wird vorgeworfen, im Februar 2023 gemeinsam mit anderen antifaschistischen Aktivisten Angehörige der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen zu haben.
Im Juni 2024 wurde T. nach Ungarn ausgeliefert. Bei einer Verteilung drohen 24 Jahre Haft.
CDU Hamburg ist von der Attacke irritiert
Am Dienstag erfolgte eine Einweisung in ein Gefängniskrankenhaus, da T. mit einem Hungerstreik gegen die Haftbedingungen protestiert. Inzwischen habe T. laut Vater Jarosch zwölf Kilogramm abgenommen und sei sehr geschwächt.
"Warum das Thema gerade bei unserer Parteizentrale landet, kann ich leider nicht sagen. Die CDU Hamburg sowie auch die Fraktionen haben sich zu dieser Thematik so gar nicht geäußert in der Vergangenheit", zeigte sich Mühlenkamp irritiert. "Also scheinen wir da einfach mal wieder als passende Gegner ins Bild gepasst zu haben."
Mit der Thematik werde man sich nicht weiter befassen, da es Hamburg-weit keinen Anlass dazu gäbe. "Wer glaubt, mit Farbattacken und Parolen politische Debatten für sich entscheiden zu können, irrt gewaltig", so Dennis Thering, Landesvorsitzender der CDU Hamburg.
Sachbeschädigung ersetze keine Argumente, sondern zerstöre Vertrauen und vergifte den demokratischen Diskurs. "Demokratie lebt vom Austausch, nicht von Einschüchterung und Angriffen", so Thering weiter.
Die Ermittlungen zu dem Fall hat das Landeskriminalamt für Staatsschutzdelikte übernommen. Hinweise auf tatverdächtige Personen gibt es laut Polizei derzeit noch nicht. Auch ein Bekennerschreiben blieb bislang aus.