Magdeburg - Markus Kurze (54), parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, wird vorgeworfen, eine Mitarbeiterin des Landtags sexuell belästigt zu haben. Jetzt ist er zurückgetreten. Laut eigenen Aussagen hätte er die "Situation falsch eingeschätzt" - aber was ist vorgefallen?
Wie die Volksstimme erfuhr, soll sich der Vorfall bereits am Donnerstag beim Sommerfest im Innenhof des Landtagsgebäudes in Magdeburg ereignet haben.
Dabei soll der angetrunkene CDU-Politiker die Finger der Mitarbeiterin einer Landtagsfraktion in den Mund genommen haben.
"Das war ein sehr verunglückter Handkuss", zitiert ihn die VS. Die beiden hätten "herumgealbert" und Kurze hätte "die Situation wohl falsch eingeschätzt".
Brisant: Augenzeugen sollen berichtet haben, dass Kurze bereits bei der vorangegangenen Landtagssitzung alkoholisiert gewesen sein soll.
Der 54-Jährige kündigte an, sich bei der Betroffenen entschuldigen zu wollen. Fraktionsvorsitzender Guido Heuer (58) war am Freitag über den Vorfall informiert worden.
Sexuelle Belästigung beim Sommerfest: Landtag-Mitarbeiterin von Kurze sexuell belästigt
Am heutigen Samstag gab Kurze in einer persönlichen Erklärung bekannt, von seinem Amt als parlamentarischer Geschäftsführer zurückzutreten. "Die Basis der Arbeit eines parlamentarischen Geschäftsführers ist eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen im Parlament. Diese Basis sehe ich derzeit beeinträchtigt", so Kurze.
Fraktionschef Heuer nehme Kurzes Rücktritt "mit Respekt zur Kenntnis".
Die SPD im Landtag fordert nun die schnelle Aufklärung dieses Vorfalls. "Sexuelle Belästigung ist kein Missverständnis, kein Kavaliersdelikt und kein Ausrutscher unter Alkoholeinfluss", erklärt Fraktionsvorsitzende Katja Pähle (47).
Originalmeldung von 14.52 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.43 Uhr.