CSU fordert Abschaffung der befestigten Flaschendeckel: Unnötige Belastung für Verbraucher
Von Marco Hadem
München - Die CSU fordert eine Abschaffung der EU-Pflicht zu befestigten Flaschendeckeln. Per Parteitagsbeschluss wird die CSU-Gruppe im Europaparlament dazu aufgefordert, sich für eine Korrektur der entsprechenden EU-Richtlinie einzusetzen.
Der Antrag war von der Jungen Union eingebracht worden und wurde von den Delegierten mit sehr großer Mehrheit angenommen.
"Die EU-Pflicht für befestigte Deckel an Flaschen nervt", hieß es zur Begründung.
"Sie stellt eine unnötige Belastung für Verbraucher dar, die als umständlich und störend empfunden wird."
In der Praxis bringe die Pflicht gleichzeitig nur einen geringen Mehrwert, insbesondere in Ländern wie Deutschland, wo gut funktionierende Pfandsysteme bereits die Rückgabe von Flaschen und Deckeln gewährleisteten.
Schon vor der Einführung der Pflicht seien hier 95 Prozent der Flaschen inklusive Deckel zurückgeben worden.
Um Plastikmüll in der Umwelt zu verringern, sind auch in Deutschland lose Verschlusskappen bei bestimmten Getränken verboten, seit Sommer 2024.
Priorität Plastikdeckel: Antrag wurde auf Parteitag vorrangig behandelt
Das betrifft Einwegverpackungen, deren Deckel aus Kunststoff bestehen mit einem Volumen bis zu drei Litern.
Glas oder Metall sowie Mehrweggetränkebehälter sind nach Angabe des Bundesumweltministeriums von der Pflicht ausgenommen. Grund für die Einführung der "angebundenen Deckel" war eine Richtlinie der EU.
CSU-Chef Markus Söder (58) hatte besonders in Wahlkampfzeiten gerne dagegen gewettert. Für die CSU-Delegierten war die Forderung nach Abschaffung so wichtig, dass der Antrag auf dem Parteitag vorrangig behandelt werden musste.
Titelfoto: Tag24/Schimpfhauser
