Deutschland hat eine neue Partei, die eigentlich keine sein will: "Ups, jetzt ist sie halt da"

Berlin/Stuttgart - Obwohl Parteien aus Sicht von Frauke Petry (50) und Thomas Kemmerich (60) "Teil des Problems" sind, ist ihre Bewegung "Team Freiheit" seit Dienstag offiziell auch eine Partei.

Die frühere AfD-Chefin Frauke Petry (50) hat bei der Bundeswahlleiterin eine neue Partei eintragen lassen. (Archivfoto)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

In einem auf Humor getrimmten Videoclip verkündete Frauke Petry (50), dass sie die von ihr mitgegründete Bewegung hinsichtlich der Landtagswahlen in Baden-Württemberg als Partei hat eintragen lassen.

"Ups, jetzt ist sie halt da", kommentierte die frühere AfD-Bundesvorsitzende den Schritt und erklärte, dass dieser Schritt notwendig gewesen sei, um von der Bundeswahlleiterin auf den Stimmzettel gesetzt zu werden.

Ist das "Team Freiheit" damit ein Teil des von ihnen selbst beschriebenen Problems geworden? Nein, meint zumindest die neue Partei, die sich selbst als "Anti-Partei" bezeichnen würde.

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Auf seiner Website erläutert das "Team Freiheit", was das bedeuten soll: So seien die zur Wahl aufgestellten Kandidaten keine Parteimitglieder, sondern unabhängige Fachleute, die aus Überzeugung und nicht wegen Karriere-Ambitionen handeln würden. Petry betonte am Dienstag, dass auch sie selbst nicht Mitglied in der Partei sei.

Pünktlich zur Ankündigung, jetzt eine Partei zu sein, flatterte eine INSA-Umfrage ins Haus, wonach durchaus Wählerpotenzial für das "Team Freiheit" bestehe.

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Team Freiheit: Kemmerich peilt direkt 25 Prozent Wählerpotenzial an

FDP-Aussteiger Thomas Kemmerich (60) sieht für sein "Team Freiheit" großes Potenzial. (Archivfoto)  © Martin Schutt/dpa

Demnach vermissen 29 Prozent der Befragten eine Partei in der politischen Mitte, 16 Prozent vermissen eine Partei rechts der Mitte. Der "Team Freiheit"-Vorsitzende und FDP-Aussteiger Kemmerich leitet aus diesen zusammengerechneten 45 Prozent der Befragten direkt mal ein optimistisches Wählerpotenzial ab.

"Wir sehen insbesondere bei FDP-, AfD- und Unions-Wählern ein starkes Verlangen nach einer konsequent marktwirtschaftlichen und bürgerrechtsorientierten Kraft. Unser Ziel, mit 25 Prozent dieses Potenzials sofort anzusprechen und zu mobilisieren, ist realistisch."

Zu erwähnen ist, dass laut der Umfrage ebenfalls 29 Prozent der Meinung sind, dass nirgends im politischen Parteienspektrums noch eine Partei fehlt.

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Bei wie viel Prozentpunkten das "Team Freiheit" bei seinem Wahl-Debüt landet, wird sich dann am 8. März 2026 zeigen, wenn in Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt wird. Im selben Jahr will die neue Partei zudem auch bei allen übrigen Landtagswahlen (Rheinland-Pfalz, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) an den Start gehen.

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