Kemmerich und Petry: So will Deutschlands neuestes Polit-Duo das Land umkrempeln
Berlin - Thüringens Ex-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (60) ist nach seinem Austritt aus der FDP mit Volldampf in seine neue Rolle als Vorsitzender des "Team Freiheit" gestartet. Zusammen mit Frauke Petry (50) erklärte er, was sie politisch vorhaben.

Bereits im kommenden Jahr will das "Team Freiheit" bei allen anstehenden Landtagswahlen (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern) auf dem Stimmzettel stehen. Doch mit welchen Inhalten?
Zur Klärung dieser Frage haben sich der neue Vorsitzende und die Gründerin der Bewegung am Samstag im Berliner Regierungsviertel für eine gemeinsame Videobotschaft zusammengefunden.
Darin sprach Kemmerich von einem "Sack voller Probleme" im Land, die es mit "Mut und Entschlossenheit" zu bewältigen gelte. Petry betonte, dass dafür Menschen über Parteigrenzen hinaus anfangen müssten, miteinander zu arbeiten.
Ganz oben auf ihrer Agenda steht dabei die Entschlackung des Staates. Kemmerich forderte, die Staatsquote - das Verhältnis von Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt - von derzeit fast 50 Prozent auf 25 Prozent senken zu wollen. Dies soll etwa durch Personalabbau im Bürokratiewesen erreicht werden.
Außerdem will sich das "Team Freiheit" bei der Entbürokratisierung die Digitalisierung "zum Sklaven" machen.
"Team Freiheit" gegen Energiewende: "Kein nennenswerter Einfluss aufs Klima"

Weiterhin präsentierten sich Petry und Kemmerich als Gegner der Energiewende. Diese habe "keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Klima" und müsse gestoppt werden.
Das Duo sprach sich deshalb für die Rückkehr zur Kernenergie aus.
Angesichts der jüngsten Debatte rund um die Meinungsvielfalt im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk sagte Kemmerich, dass er vom Nackenschütteln schon Kopfschmerzen bekommen habe. Dem ÖRR sowie den NGOs wolle er sämtliche Gelder streichen.
Abschließend brachte Petry noch das Thema Migration zur Sprache. Die bisherige Politik habe einen "grandiosen Schaden" angerichtet, indem Sachleistungen für Asylbewerber durch Geldleistungen ersetzt wurden. Dies müsse umgekehrt werden, um den "freien Westen" zu retten.
Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa, Jacob Schröter/dpa