Linke will neuen Feiertag in Thüringen einführen
Von Simone Rothe
Erfurt - Thüringens Innenminister Georg Maier (58, SPD) kann sich den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai als nationalen Feiertag in Deutschland vorstellen.

"Ich werbe dafür, dass wir das bundesweit machen", sagte der SPD-Politiker im Landtag in Erfurt. Einen Thüringer Alleingang, wie ihn die Fraktion der Linken mit einer Änderung des Thüringer Feiertagsgesetzes anstrebt, lehnte er ab. Maier plädierte für eine bundesweite Initiative.
Linke-Fraktionschef Christian Schaft (34) sagte, Ziel seiner Fraktion sei es, den 8. Mai als Ende einer beispiellosen Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten mit Millionen von Toten dauerhaft zum gesetzlichen Feiertag in Thüringen zu machen.
Seit 2015 sei der Tag, der die Verantwortung zur Friedenssicherung und den Kampf gegen den Rechtsruck in sich trage, ein Gedenktag im Freistaat.
Im Landtag kam es zu einer aufgeregten Debatte, in der die AfD die Linke unter anderem als SED bezeichnete und die Arbeit des Direktors der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner (59), massiv kritisierte.
Maier wies die Gleichsetzung der Linken mit der SED in der DDR zurück und bezeichnete die Kritik an der Arbeit des Historikers Wagner, der sich seit Jahren gegen rechten Geschichtsrevisionismus einsetzt, als unerträglich.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa