Muss die Linke zittern? Bundestags-Abgeordneter wechselt umgehend zur SPD

Berlin/Saarland - Der saarländische Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze (54) ist von der Linken zur SPD gewechselt.

Von 2019 bis 2022 war Thomas Lutze (54) Vorsitzender des Landesverbandes der Linken im Saarland.
Von 2019 bis 2022 war Thomas Lutze (54) Vorsitzender des Landesverbandes der Linken im Saarland.  © Oliver Dietze/dpa

Dies bestätigte der SPD-Landesverband Berlin am Montag dem rbb. Damit hat die Linksfraktion im Bundestag nur noch 38 Mitglieder.

Mit weniger als 37 Mandaten würde sie ihren Status als Fraktion verlieren. Das befürchtet die Linke für den Fall, dass die Abgeordnete Sahra Wagenknecht (54) eine eigene Partei gründet.

Lutze hatte seinen Schritt am Wochenende angekündigt. "Ich werde noch heute meinen Austritt erklären", sagte der Saarbrücker Politiker am Sonntag der "Saarbrücker Zeitung".

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Er begründete dies damit, dass er die Partei nicht mehr als "linkes Korrektiv zu sozialen Fehlentwicklungen" wahrnehme. Die Partei sei strategisch schlecht aufgestellt.

Zum Zeitpunkt seines Schritts sagte Lutze: "Ich möchte nicht das Zünglein an der Waage sein, dass durch meinen Weggang die Linke ihren Fraktionsstatus verliert."

Der Linken droht nach Wechsel von Thomas Lutze zur SPD der Fraktionsverlust

Nach dem Bericht der Zeitung will Lutze sein Bundestagsmandat behalten. Auch der "Spiegel" berichtete über die Entscheidung für einen Wechsel. Die saarländische Landesvorsitzende der Linken, Barbara Spaniol (60), reagierte mit Unverständnis.

Lutze verlasse "letztlich ohne erkennbare politische Gründe" die Linke und wolle mit dem über die Partei erworbenen Mandat "zur von ihm jahrelang attackierten SPD" wechseln.

Titelfoto: Oliver Dietze/dpa

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