Neuer Posten für Petra Köpping: So will Sachsens Sozialministerin die SPD umkrempeln
Berlin/Dresden - Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (67) will sich als neue stellvertretende Parteivorsitzende der SPD für den Osten starkmachen.
Alles in Kürze
- Petra Köpping will sich für Ostdeutschland starkmachen.
- Köpping wurde zur stellvertretenden SPD-Vorsitzenden gewählt.
- Sie will politische Anliegen aus dem Osten ernst genommen sehen.
- Köpping möchte das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen.
- Kompromisse dürfen keine gebrochenen Wahlversprechen bedeuten.

"Ich möchte eine starke Stimme sein für Sachsen und für Ostdeutschland", erklärte Köpping nach ihrer gewonnenen Wahl auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin, bei der sie 91,8 Prozent der Delegierten-Stimmen erhielt.
Ihr Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass politische Anliegen aus Ostdeutschland genauso ernst genommen werden wie jene aus dem Rest der Republik: "Wenn wir aus dem Osten etwas fordern, dann wird das zwar gehört, aber leider noch nicht immer wirklich ernst genommen. Wenn Bayern etwas fordert, wird das immer ernst genommen. Da wollen wir auch hin."
Außerdem gehe es Köpping in ihrer neuen Rolle darum, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.
Im Interview mit dem Sender "Phoenix" sagte sie am Samstag: "Wenn wir Versprechungen machen, müssen wir sie einhalten. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe, damit wir Vertrauen zurückgewinnen, damit man weiß, dass wir stark genug sind, wenn wir etwas sagen, dass wir das auch umsetzen können."
Petra Köpping: "Kompromisse heißt nicht, dass man Wahlversprechen aussetzt!"

Erst am gestrigen Freitag sahen viele Kritiker das SPD-Wahlversprechen für einen Mindestlohn von 15 Euro gebrochen.
Während die Sozialdemokraten im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 15 Euro "garantiert" hatten, verkündete die Mindestlohnkommission eine stufenweise Anhebung auf lediglich 14,60 Euro.
Ähnlich wie ihre Parteigenossen im Bundestag, die am Freitag gemeinsam mit Union und AfD für eine Aussetzung des Familiennachzugs von subsidiär Schutzberechtigten abgestimmt hatten, verwies auch Köpping darauf, dass die SPD als Teil der schwarz-roten Koalition nun mal "Kompromisse" eingehen müsse.
"Aber Kompromisse heißt eben nicht, dass man Wahlversprechen aussetzt", betonte Köpping.
Titelfoto: Bildmontage: Katharina Kausche/dpa, Michael Kappeler/dpa