Nach anhaltender Kritik: Verlag beendet Zusammenarbeit mit Hans-Georg Maaßen

München - Aufgrund anhaltender Kritik an Äußerungen des früheren Verfassungsschutz-Präsidenten Hans-Georg Maaßen (60, CDU) ist dessen Zusammenarbeit mit dem Verlag C.H. Beck nun beendet.

Der Ex-Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen (60, CDU) war nach umstrittenen Äußerungen 2018 in den Ruhestand versetzt worden.
Der Ex-Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen (60, CDU) war nach umstrittenen Äußerungen 2018 in den Ruhestand versetzt worden.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Der Verlag habe sich entschlossen, die Möglichkeiten zu nutzen, den Verlagsvertrag mit Herrn Dr. Maaßen zu beenden, teilte ein Sprecher am Donnerstag in München mit. Daraufhin habe Maaßen am 17. Januar diesen selbst gekündigt.

Der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist an einem Online-Kommentar zum Grundgesetz des juristischen Fachverlags beteiligt. Die Kommentierung sei fachlich nicht zu beanstanden, teilte der Verlag mit.

Hinsichtlich der Person und der öffentlichen Äußerungen von Maaßen sei jedoch eine heftige Diskussion mit fortschreitender Polarisierung entstanden. Diese schade dem Grundgesetzkommentar, dessen Herausgebern und dem Verlag.

Maaßen wiederum schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter, er sei über die Presseverlautbarung des Verlags "sehr erstaunt". Mit seiner außerordentlichen und fristlosen Kündigung sei er den Herausgebern und dem Verlag weit entgegenkommen.

Man habe ihn dringend um Auflösung des Vertrages gebeten, so Maaßen.

Maaßen erklärt: Herausgeber sei von Regierung unter Druck gesetzt worden

"Weil einer der Herausgeber von seiner Landesregierung wegen meiner Mitarbeit am Kommentar politisch erheblich unter Druck gesetzt worden sei."

Der 60 Jahre alte Jurist war nach mehreren umstrittenen Äußerungen 2018 als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.

Auch danach gab es wiederholt Kritik an Äußerungen Maaßens etwa zur Corona-Impfung. Mehrere CDU-Politiker forderten seinen Ausschluss aus der Partei.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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