Berlin - Die Linken-Abgeordnete Cansin Köktürk (31) wurde am Mittwoch wegen ihres T-Shirts aus dem Bundestag geschmissen!

Um 13.25 Uhr unterbrach Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) die Regierungsbefragung, um die anwesenden Abgeordneten darauf hinzuweisen, dass "weder Aufkleber noch sonstige Bekenntnisse" etwas im Parlament zu suchen haben.

Dazu zählte auch das Oberteil von Köktürk, die samt eines grauen Shirts mit der Aufschrift "Palestine" in den Reihen der Linksfraktion Platz genommen hatte.

Für die Politikerin aus Bochum war die Sitzung damit beendet, sie wurde von Klöckner rausgeschmissen: "Ich habe die Abgeordnete Frau Köktürk gebeten, ihren Pullover zu wechseln. Das hatten wir nicht öffentlich gemacht. Sie lehnen das anscheinend ab. Dann dürfte ich Sie bitten, die Sitzung zu verlassen."

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Während Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) im Zuge der Regierungsbefragung weitere Waffenlieferungen an Israel zusagte, zeigte sich Köktürk wegen ihres Rauswurfs empört: "Kein Wort zu über 50.000 Toten und verletzten Kindern. Ich werde von Frau Klöckner aufgefordert den Plenarsaal zu verlassen, weil auf meinem Shirt 'Palestine' steht. Ihr habt alle dermaßen versagt", schrieb sie in einem erzürnten Beitrag auf X.

In ihrer Instagram-Story trat Köktürk noch einmal nach: "Da bringen euch eure Posten und Titel nichts, wenn ihr nicht mal versteht, was es heißt, Menschen zu sein. Free Palestine."

Welche Ansichten Köktürk, die zwischen 2021 und 2023 Parteimitglied bei den Grünen gewesen war, in Bezug auf den Gaza-Krieg vertritt, ist angesichts der Unmengen an Pro-Palästina-Inhalten auf ihren sozialen Kanälen unschwer zu erkennen.

Bereits zur konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags gab es Aufregung um die 31-Jährige, die am 25. März mit einem "Palästinensertuch" im Parlament erschienen war.

Laut Paragraf vier der Hausordnung des Deutschen Bundestags ist es "nicht gestattet, Spruchbänder oder Transparente zu entfalten". Konkrete Aussagen über verbotene Kleidungsstücke finden sich darin zwar nicht, doch auch diese Form von Protest wird nicht gestattet.

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