Lob und Kritik für Kretschmers Nord-Stream-Vorstoß
Dresden/Berlin - Die beiden Nord-Stream-Gasleitungen wieder nutzen und so mit Russland wieder ins Gespräch kommen? Der Vorschlag von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) erntet nicht nur Zustimmung.

Nord Stream sei eine mögliche Eröffnung für ein Gespräch mit Russland, hatte Kretschmer gegenüber Zeit Online geäußert.
Er plädierte dafür, wieder 20 Prozent des deutschen Gasbedarfs über Importe aus Russland zu decken.
Grünen-Bundesvorsitzender Felix Banaszak (35) kritisierte Kretschmers Vorschlag scharf. "Selbst für seine Verhältnisse ist das schon ein überdurchschnittlich dummdreister Vorschlag", sagte er.
Anders Sahra Wagenknecht (55, BSW), die Kretschmer noch vorvergangene Woche in Dresden getroffen hatte: "Anstatt wie derzeit teures Flüssiggas aus den USA, aber auch aus Russland zu beziehen, sollten die Pipelines reaktiviert werden", sagte sie und empfahl Kretschmer, eine Bundesratsinitiative zu starten.

Kretschmer stellt sich mit seinem Vorstoß klar gegen die Linie von Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz (69, CDU), der den Plan der EU-Kommission, die Reaktivierung der Pipelines im Zuge eines neuen Sanktionspakets gegen Russland zu unterbinden, unterstützt.
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