Haseloff schmeißt Bildungsministerin Feußner raus - aber wieso?

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, CDU) hat Bildungsministerin Eva Feußner (62, CDU) aus ihrem Amt entlassen. Das gab die Staatskanzlei am Abend in einer Mitteilung bekannt.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, CDU) hat Bildungsministerin Eva Feußner (62, CDU) entlassen.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, CDU) hat Bildungsministerin Eva Feußner (62, CDU) entlassen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Hintergrund ist ein wochenlanger Konflikt zwischen Feußner und Teilen der CDU-Landtagsfraktion. Neuer Bildungsminister soll der Schulleiter des Lyonel-Feininger-Gymnasiums Halle, Jan Riedel, werden.

Feußner war 2018 Staatssekretärin im Bildungsministerium geworden, 2021 wurde sie zur Ministerin ernannt. Auf Ersuchen der CDU habe der Ministerpräsident Feußner entlassen und "ihr für ihre langjährige Amtsführung als Staatssekretärin und Ministerin gedankt", teilte die Staatskanzlei mit. Als Landtagsabgeordnete wird Feußner weiter dem Parlament in Magdeburg angehören.

Feußner hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Kritik auf sich gezogen. Zuletzt war es dabei unter anderem um die Abschaffung von Skikursen für Schüler im Sportunterricht gegangen.

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CDU-Landtagsabgeordnete warfen ihr Alleingänge vor und beklagten fehlende Abstimmungen.

Bildungsministerin Feußner nimmt den Hut - ihr Nachfolger kommt aus Halle

Unter anderem wurden Feußner Alleingänge und fehlende Abstimmungen vorgeworfen.
Unter anderem wurden Feußner Alleingänge und fehlende Abstimmungen vorgeworfen.  © Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

Zuvor hatte die Fraktion bereits Feußners Plan zur Erhöhung der Mindestschülerzahlen an Schulen in Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau einkassiert.

Anfang Juni lud Haseloff die Beteiligten zu einem Krisengespräch in die Staatskanzlei ein. Vertreter des Bildungsministeriums und der CDU-Fraktion hatten sich danach mehrfach zusammengesetzt, um strittige Themen zu besprechen.

Gehakt hatte es unter anderem auch bei der Auszahlung von zusätzlichen Stunden von Lehrkräften.

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Am Mittwoch wollen Haseloff und CDU-Landeschef Sven Schulze (45) den neuen Minister vorstellen. Jan Riedel ist nach Angaben der Staatskanzlei 43 Jahre alt und stammt aus Borna in Sachsen.

Er arbeitete als Lehrer an Gymnasien in Wernigerode und in Halle, bevor er Schulleiter wurde.

Titelfoto: Bildmontage: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa, Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

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