Berlin - Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (80, CDU) schwört die Deutschen auf einen harten und kalten Winter ein. Seine Knallhart-Ansage dürfte sich manch einem mehr einbrennen als die üblichen Politiker-Phrasen.

Im Interview mit "Bild-TV" sagte der CDU-Politiker auf die Frage, ob die Deutschen eine verwöhnte Gesellschaft seien: "Klar, das sind wir doch alle." Er nahm sich selbst da auch nicht heraus: "Ich auch."

"Wir müssen jetzt aber der Gefahr widerstehen, dass es immer so weitergeht. Die Deutschen werden sich wieder mehr anstrengen müssen!", lautet daher sein Appell.

Der Konflikt in der Ukraine sorge für schwierige Zeiten und "wir müssen begreifen, dass dieser Krieg auch unsere Sache ist! Trotz der Auswirkungen, die wir alle spüren: die fürchterliche Inflation und die hohen Energiepreise."

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Der Staat könne in dieser Zeit nicht jedem helfen. Die Maßnahmen müssten sich auf die konzentrieren, "die es wirklich brauchen". Schäuble ganz direkt: "Zur Not kannst Du dann eine Urlaubsreise mal nicht machen."

Wenn man im Winter frieren würde, hat der Politiker einen pragmatischen Tipp: "Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover."

Darüber müsse man nicht jammern, wie er sagte, "sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich".

Als nicht selbstverständlich sieht der 80-Jährige auch Strom! "Er kann auch mal ausfallen."

Sein Tipp für die Energiekrise und eventuell auftretende Stromausfälle: "Man sollte tatsächlich immer auch ein paar Kerzen, Streichhölzer und auch eine Taschenlampe zu Hause haben."

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Als "Bild" wissen wollte, ob Schäuble in diesen Zeiten überhaupt noch lachen könne, sagte er "Ja klar".

Das CDU-Urgestein abschließend: "Lachen befreit und entspannt. Wir haben keinen Grund zu resignieren."

Im Netz kamen Schäubles Aussagen nicht gut an. Twitter-User laufen regelrecht Sturm dagegen.

"Schäuble ist ein verbitterter, alter Mann, der das alles garantiert selbst nicht einhält", schrieb etwa ein Nutzer des Kurznachrichtendienstes.

Ein anderer "hätte ihnen mehr zugetraut", schrieb er in Richtung Schäuble. Ein dritter rechnet der Union schon direkt schlechtere Umfragewerte aus.

Ob es am Ende wirklich knüppeldick für die CDU kommt, wird sich zeigen. Vielleicht hat ein Parteifreund von Schäuble noch einen Ansatz, diesen Aussagen zu kontern. Doch dies dürfte wahrlich kein leichtes Unterfangen werden...