Die Berlin-Wahl steht vor der Tür: Das wollen die Grünen erreichen!

Berlin - Erneut ist ganz Berlin mit Wahlplakaten zugekleistert, die um die Gunst der Wählerinnen und Wähler bei der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus am 12. Februar buhlen. TAG24 hat sich einmal angeschaut, was die Parteien überhaupt erreichen wollen! Heute: die Grünen.

Bettina Jarasch (54) ist Spitzenkandidatin der Grünen. Sie will mit ihrer Partei an das gute Ergebnis von 2021 anknüpfen.
Bettina Jarasch (54) ist Spitzenkandidatin der Grünen. Sie will mit ihrer Partei an das gute Ergebnis von 2021 anknüpfen.  © Christophe Gateau/dpa

Die Grünen aus Berlin sehen sich selbst als notwendigen Teil einer fortschrittlichen Regierung für die Hauptstadt. Umso mehr hoffen Spitzenkandidatin Bettina Jarasch (54) und ihre Partei erneut auf ein gutes Wahlergebnis.

Eine Regierung ohne die Grünen wird in Berlin wohl auch künftig schwierig werden, sollten sich CDU und SPD nicht doch wieder in eine Große Koalition stürzen. Aus Sicht der Grünen wird es dabei um die Frage gehen, ob weiterhin mit SPD und Linken regiert wird, oder doch mit der CDU.

Aktuellen Umfragen zufolge pendeln sich die Grünen wieder im 18-Prozent-Bereich ein und sind damit nur minimal hinter den 18,9 Prozent der erhaltenden Zweitstimmen bei der Pannenwahl 2021. Wie für SPD und Linke wird sich auch für die Grünen zeigen, wie zufrieden die Wählerschaft mit der bisherigen Arbeit der Regierung seit 2021 ist.

Mit ihrem Wahlprogramm "Grün. Gerecht. Gemeinsam." wollen die Berliner Grünen eine schwarz-rote Regierung mit allen Mitteln verhindern.

Um die zur Wahl stehenden Parteien besser vergleichen zu können, unterteilt TAG24 die jeweiligen Wahlprogramme in die Unterpunkte "Bildung", "Energie", "Stadtleben" und "Verkehr".

Bildung: Digitalisierung und "Willkommensklassen"!

Geflüchtete Kinder sollen künftig in "Willkommensklassen" unterrichtet und besser auf die deutsche Sprache vorbereitet werden.
Geflüchtete Kinder sollen künftig in "Willkommensklassen" unterrichtet und besser auf die deutsche Sprache vorbereitet werden.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Für die Grünen spielt, wie auch bei der SPD, die Digitalisierung in der Schule eine besondere Rolle. Es gelte nicht nur, die Bildungseinrichtungen technisch auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen, sondern auch "pädagogische Konzepte" zu entwickeln, die Schülerinnen und Sch^üler bestmöglich auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten.

Auch die weiterführende Bildung an Universitäten und Hochschulen wollen die Grünen anpacken und mit besserer finanzieller Absicherung und zeitlicher Flexibilität ausstatten.

Für geflüchtete Kinder planen die Berliner Grünen, eigens "Willkommensklassen" einzuführen, die einen leichteren Einstieg für fremdsprachige Kinder ermöglichen sollen.

Mit den Grünen an der Macht würden künftig neue Schulen aus nachhaltigem Holz gebaut und die Dächer sind mit Solarzellen bedeckt.

In den Innenräumen unterrichten ein diverses Schul-Team die vielfältigen Schülerinnen und Schüler sowie alle, die mit ihrer Identität irgendwo dazwischen liegen.

Energie: Überall Solar!

Die Energieversorgung Berlins kann aus Sicht der Grünen vor allem durch Solarenergie sichergestellt werden.
Die Energieversorgung Berlins kann aus Sicht der Grünen vor allem durch Solarenergie sichergestellt werden.  © Christophe Gateau/dpa

In Bezug auf die aktuelle Energiekrise verweisen die Grünen auf ihre bisherigen Maßnahmen zur Krisenbewältigung, wie "Härtefallfonds" und 29-Euro-Ticket.

Für die Wahl am 12. Februar konzentriert sich die Partei eher darauf, weiter die Klimaneutralität der Hauptstadt bis spätestens 2035 anzukurbeln, um künftigen Krisen vorzubeugen.

Neben den Solar-Dächern auf Schulen erstrahlen in der grünen Utopie bald an jedem modernisierten Gebäude Berlins Solaranlagen.

Ebenfalls hat sich die Partei zum Ziel gesetzt, das Berliner Energienetz vollständig von privaten Unternehmen zu befreien und in öffentliche Hand zurückzukaufen.

Ein eigens eingerichtetes "Klima-Budget" soll den Weg für ein klimaneutrales Berlin ermöglichen.

Stadtleben: Grüne "Regenbogenhauptstadt" Berlin!

Anstelle mancher Einkaufszentren planen die Grünen in Berlin eine anderweitige, nachhaltigere Nutzung der verfügbaren Fläche.
Anstelle mancher Einkaufszentren planen die Grünen in Berlin eine anderweitige, nachhaltigere Nutzung der verfügbaren Fläche.  © Christoph Soeder/dpa

Auch das Stadt-Panorama soll künftig in den Parteifarben funkeln. Grüne Bereiche der Stadt sollen gepflegt und ausgebaut, Bäume gepflanzt, Müll vermieden und die Artenvielfalt geschützt werden.

Für einige Einkaufszentren der Hauptstadt haben die Berliner Grünen dabei keine Verwendung mehr. Ihre Flächen sollen anderweitig und nachhaltiger genutzt werden.

Damit Berlin auch weiterhin "Regenbogenhauptstadt" bleibt, setzen sich die Grüne dafür ein, die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben und Diskriminierung und (Rechts-)Extremismus zu bekämpfen.

Zur Förderung der politischen Partizipation sollen zudem sogenannte "Bürger*Innenräte" eingeführt werden.

Auch die Einwanderung wollen die Grünen in Berlin weiter erleichtern.

Verkehr: Der Mensch im Mittelpunkt!

Alle Fortbewegungsmittel sollen gefördert werden. Nur das klassische Auto erhält keinerlei Beachtung von den Grünen.
Alle Fortbewegungsmittel sollen gefördert werden. Nur das klassische Auto erhält keinerlei Beachtung von den Grünen.  © Paul Zinken/dpa

Bei der grünen Verkehrswende in Berlin steht "der Mensch im Mittelpunkt". Niemand soll mehr ein Privatfahrzeug besitzen müssen, da künftig alles klimaneutraler und besser zu erreichen sein soll.

Bus und Bahnen sollen noch häufiger und in kürzeren Abständen fahren und neue Tram-Strecken sollen ebenso ausgebaut werden, wie das U-Bahn- und Regionalbahnnetz.

Zudem sollen günstigere Ticketpreise und Sharing-Modelle die Finanzierung für die Berlinerinnen und Berliner erleichtern.

Wer lieber zu Fuß und per Rad durch die deutsche Metropole wandelt, der wird ebenfalls nicht vergessen. Der Weiterbau der A100 wird abgelehnt.

Mit dem Ausbau von Fuß- und Radwegen und der Forderung nach komplett "autofreien Kiezen" wollen die Grünen sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Lebensqualität steigern.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

Mehr zum Thema Berlin-Wahl 2023: