SPD-Wahlparty wird von Klima-Aktivisten gestürmt: "Ihr seid nicht mehr zu retten!"

Berlin - Klimaaktivisten stürmten die Wahlparty der SPD während der Berlin-Wahl 2023.

Klimaaktivisten stürmten die SPD-Wahlparty in Berlin-Kreuzberg.
Klimaaktivisten stürmten die SPD-Wahlparty in Berlin-Kreuzberg.  © Erik Töpfer

Im Festsaal der SPD in Berlin-Kreuzberg war die Stimmung nach der ersten Hochrechnung am Sonntagabend verhalten.

Aus dem vorläufigen Ergebnis ging die CDU mit 28,2 Prozent als stärkste Kraft (2021: 18,90 Prozent) bei der Abgeordnetenhaus-Wahl hervor. SPD und Grüne lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen (18,4 Prozent).

Als Berlins Noch-Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, SPD) die Bühne kurz nach 18 Uhr bei der Wahlparty betrat, entbrannte kurzzeitig ein Tumult im Saal.

Mehrere Klimaschützer hatten sich zuvor unter die Parteimitglieder gemischt. Kurzerhand hissten sie ein Banner, auf dem das folgende Statement der Aktivisten zu lesen war. "Ihr seid nicht mehr zu retten - das Klima schon".

Doch die SPD-Mitglieder hatten keine Lust auf Aktionismus und so war das Banner samt den Klimaschützern so schnell verschwunden, wie sie erschienen waren. Nach nur fünf Sekunden war von dem Protest bei der Berlin-Wahl 2023 nichts mehr zu sehen.

Im Festsaal in Berlin-Kreuzberg neigt sich die Wahlparty der SPD dem Ende zu. Die Parteimitglieder schauen betrübt zu Franziska Giffey (44, SPD).
Im Festsaal in Berlin-Kreuzberg neigt sich die Wahlparty der SPD dem Ende zu. Die Parteimitglieder schauen betrübt zu Franziska Giffey (44, SPD).  © Paul Hoffmann

Franziska Giffey verliert Wahlkreis in Berlin-Neukölln

Franziska Giffey ließ die Banner-Aktion für Klimaschutz kalt. Schlussendlich muss sie nach der bisherigen Wahlhochrechnung um ihr Amt als Regierende Bürgermeisterin bangen. Um weiterhin regieren zu können, muss sie eine koalitionsfähige Mehrheit für sich gewinnen.

"Wir müssen anerkennen, dass sich die Berliner eine Änderung wünschen. Wir müssen gut besprechen, wie wir weitermachen können. Es ist nicht alles verloren", äußerte sich Franziska Giffey zermürbt. Die Neuköllnerin verlor, laut Landestagswahlleitung, am Sonntagabend bei der Wiederholungswahl in Berlin ein Direktmandat an die CDU und erlitt damit eine herbe Schlappe.

Ob es zu einer Dreier-Koalition mit den Grünen und der Linken (12,2 Prozent) kommt und Franziska Giffey weiterhin Berlins Regierende Bürgermeisterin bleibt, ist auch am Tag nach der Wahl noch völlig offen.

Erstmeldung 12. Februar, 20.49 Uhr; zuletzt aktualisiert 13. Februar, 12 Uhr.

Titelfoto: Erik Töpfer

Mehr zum Thema Berlin-Wahl 2023: