Kurioses Wahlversprechen: Verschwinden in Düsseldorf bald alle Obdachlosen?

Von Oliver Auster

Düsseldorf - Drei Monate vor den Kommunalwahlen hat der Oberbürgermeister aus Düsseldorf ein ganz besonderes Wahlversprechen gegeben.

Sind die Ziele von Stephan Keller im Hinblick auf Hunderte Obdachlose wirklich realisierbar?
Sind die Ziele von Stephan Keller im Hinblick auf Hunderte Obdachlose wirklich realisierbar?  © Arne Dedert/dpa

Demnach wolle Stephan Keller (54) von der CDU bei einer Wiederwahl den Obdachlosen in der Stadt den Kampf ansagen.

Heißt im Klartext: Er will innerhalb von fünf bis acht Jahren die Straßen-Obdachlosigkeit beenden! Düsseldorf wäre dann die erste deutsche Großstadt ohne Obdachlose auf der Straße, sagte Keller. Er kündigte an, genug Wohnungen und Betreuung bereitzustellen.

Es gehe in Düsseldorf um 700 "verfestigt obdachlose Menschen", von denen 200 bis 250 abhängig von Crack seien, so Keller.

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Diese könne man nicht direkt in einer Wohnung unterbringen, daher brauche es für die Süchtigen eine spezialisierte Einrichtung, die den öffentlichen Raum entlaste.

Für das gesamte Projekt brauche man fünf bis acht Jahre. "Und wir sagen dem Elend, das die Droge Crack in unsere Stadt trägt, den Kampf an", sagte der CDU-Politiker. Er stellt sich am 14. September zur Wiederwahl. Für die SPD tritt Fabian Zachel, für die Grünen Clara Gerlach, für die FDP Ulf Montanus und für die AfD Claus Henning Gahr an.

Keller hatte 2020 gegen den damaligen SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel gesiegt, der danach zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wechselte und inzwischen im Europarlament sitzt.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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