Hochmodern oder höchst peinlich? FDP-Wahl-Rapsong spaltet die Gemüter

Frankfurt am Main - Am kommenden Sonntag (8. Oktober) geht es in Hessen um die politische Wurst. Dann entscheiden die Bürgerinnen und Bürger des Landes bei der Landtagswahl über das zukünftige Parlament. Um möglichst viele Wähler zu mobilisieren, ist die hessische FDP einen ganz eigenen Weg gegangen - und spaltet damit vor allem das Netz.

Auf seinem X-Profil postete FDP-Mann Yanki Pürsün (51) den vom Sprechsänger Parlamentspoet gerappten Song.
Auf seinem X-Profil postete FDP-Mann Yanki Pürsün (51) den vom Sprechsänger Parlamentspoet gerappten Song.  © Montage: Screenshot X/yankiffm

Am vergangenen Freitag veröffentlichte der Landtagsabgeordnete Yanki Pürsün (51) auf seinem X-Profil einen eigens für die Landtagswahl produzierten Song. Doch der hatte eine große Besonderheit.

Denn anstatt altbackener Folklore performte der Protagonist des Tracks, der Sprechsänger Parlamentspoet, die innovative FDP-Wahlwerbung in Form eines Rapsongs. Unter dem Titel "Hessen auf die Eins" schmetterte der glattrasierte Sprachakrobat die zentralen Wahlkampfbotschaften der Freien Demokraten in die Linse.

"Das hier geht nicht nur an Frankfurt, das hier geht an ganz Hessen. Denn aktuell wird unser Land vom Stillstand bedroht", so eine der markanten Zeilen, die eine klare Botschaft in Richtung der amtierenden Regierung sendet.

Immer wieder zu sehen: Frankfurter Hotspots mit hohem Wiedererkennungswert - wie der Römer oder eine der vielen Mainbrücken samt Blick auf die Skyline - sowie der Initiator des musikalischen Projektes, Pürsün, im feinen Zwirn.

Der zeichnete übrigens nicht erstmals für ein Polit-Projekt mit musikalischem Touch verantwortlich. Bereits im Februar 2023 kam der 51-Jährige mit dem Song "Alle Frankfurter" um die Ecke, der zum Anlass der OB-Wahl gedichtet wurde.

"Hessen auf die Eins" ist nicht Yanki Pürsüns erste musikalische Veröffentlichung

Zuspruch und Abneigung halten sich in den Kommentaren zum FDP-Wahlrap die Waage

Und auch vor der Nutzung von Küstlicher Intelligenz (KI) schreckte die FDP bei "Hessen auf die Eins" nicht zurück. So sei die Stimme, die den Refrain der Nummer performt, vollends computergeneriert gewesen. Nichtsdestotrotz wurde das politische Musikstück ambivalent im Netz bewertet.

Während manch einer so weit ging und den Polit-Rap als "ein Affront" oder gar "eine Beleidigung" betitelten, gab es auch Meinungen, die behaupteten: "Respekt was Flow und Beat betrifft und auch tolle Aussage. Gut gelungen."

Wer sich sein eigenes Bild vom FDP-Landtagswahl-Rap machen möchte, kann dies ab sofort über alle gängigen Streaming-Plattformen tun.

Titelfoto: Montage: Screenshot X/yankiffm

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