Schwierige Regierungsbildung erwartet: CDU in Thüringen bei Landtagswahl 2024 offen für neue Bündnisse

Erfurt - Nach der Landtagswahl 2024 steht für Thüringen wohl eine komplizierte Regierungsbildung an. Doch es gibt Stimmen in der CDU, die dann neuen Bündnissen gegenüber offen sein wollen.

Die Thüringer CDU sollte Mehrheiten mit der Linken und den Grünen aus Sicht André Neumanns (46), der auch Vorstandsmitglied der CDU-Thüringen ist, nach der Landtagswahl 2024 nicht ausschließen.
Die Thüringer CDU sollte Mehrheiten mit der Linken und den Grünen aus Sicht André Neumanns (46), der auch Vorstandsmitglied der CDU-Thüringen ist, nach der Landtagswahl 2024 nicht ausschließen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die Thüringer CDU sollte Mehrheiten mit der Linken und den Grünen aus Sicht eines Vorstandsmitglieds nach der Landtagswahl 2024 nicht ausschließen.

Eine Zusammenarbeit mit Grünen, Linken, SPD und FDP als "mehrheitshabende Verbindung" sei seiner Ansicht nach möglich, sagte Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann (CDU, 46) vor dem Landesparteitag am Wochenende der Deutschen Presse-Agentur. Grundsätzlich präferiere er aber eine Koalition aus CDU, SPD und FDP.

"Wir haben viele in der CDU Thüringen, die links wie grün konsequent ablehnen", so Neumann. "Es wird die Realität uns alle einholen und vielleicht ganz ungeahnte Dinge möglich machen."

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Landtagswahl Wahlen im Osten: CDU-Generalsekretär bevorzugt Minderheitsregierung statt AfD-Koalition!

Die CDU und ihr Vorsitzender Mario Voigt hoffen bei der anstehenden Landtagswahl 2024 auf eine Mehrheit für eine Koalition aus CDU, SPD und FDP.

In den jüngsten Wahlumfragen waren für den Freistaat allerdings keine Mehrheiten ohne Einbeziehung der AfD oder der Linken in Sichtweite. Derzeit regiert in Thüringen eine Minderheitskoalition aus Linke, SPD und Grünen.

CDU lehnt Bündnis mit der AfD entschieden ab

Es wäre nicht der ideale Wahlausgang, dennoch würde sich auch Mike Mohring (51) nicht verweigern mit den Linken zusammenzuarbeiten.
Es wäre nicht der ideale Wahlausgang, dennoch würde sich auch Mike Mohring (51) nicht verweigern mit den Linken zusammenzuarbeiten.  © Marijan Murat/dpa

Die Spitze der CDU hatte sich in der Vergangenheit immer wieder klar gegen eine Zusammenarbeit mit AfD und Linke ausgesprochen. Andererseits hatte sich zum Beispiel der frühere Landesparteichef Mike Mohring (CDU, 51) dafür ausgesprochen, sich bei schwierigen Wahlergebnissen auch Gesprächen mit den Linken nicht zu verweigern.

"Die Linke in Thüringen vertritt in ihrem Auftreten und ihrem Handeln eine sozialmarktwirtschaftliche Politik", führte Neumann weiter aus.

Sie habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie eine demokratische Partei sei - auch, wenn einige darin noch rückwärtsgewandt seien.

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Auch die Grünen machten teils Fehler in der Kommunikation und der Geschwindigkeit ihrer Vorhaben. "Aber ihr Wunsch ist ein sehr akzeptierbarer und auch von mir teilbarer", sagte Neumann mit Blick auf den Kampf gegen den Klimawandel.

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa, Marijan Murat/dpa

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