Abgelaufene Lebensmittel einfach neu beschriftet: 8000 Tonnen beschlagnahmt!

Den Haag (Niederlande) - Im Kampf gegen Lebensmittelbetrug wurden zwischen Dezember 2022 und April 2023 Waren im Wert von rund 30 Millionen Euro beschlagnahmt.

Im Zuge der Operation "OPSON" wurden 8000 Tonnen an Lebensmitteln beschlagnahmt.
Im Zuge der Operation "OPSON" wurden 8000 Tonnen an Lebensmitteln beschlagnahmt.  © Europol

Unter der seit 2011 jährlich durchgeführten Operation "OPSON" haben sich die Behörden vieler EU-Staaten zusammengeschlossen, teilte Europol am Dienstag mit.

Mit Augenmerk auf die Lieferketten von Nahrungsmitteln sowie den Handel ging es vor allem um bereits abgelaufene Lebensmittel, die zur Senkung der Produktionskosten einfach neu beschriftet wurden.

Diese strafbare und gesundheitsgefährdende Praxis sei laut Europol vermehrt durch die Corona-Pandemie aufgetreten. In den meisten Fällen hätten sich die Händler dabei an die Entsorgungsunternehmen gewandt und das Etikett ausgetauscht.

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Im Zuge der Maßnahmen konnten unter anderem 8000 Tonnen illegaler Produkte und 6,5 Millionen Liter an Getränken beschlagnahmt, 143 Haftbefehle ausgestellt und sechs kriminelle Netzwerke zerschlagen werden.

Lebensmittelbetrug auch in Deutschland!

Abgelaufene Lebensmittel wurden einfach neu beschriftet und weiter verkauft. (Symbolbild)
Abgelaufene Lebensmittel wurden einfach neu beschriftet und weiter verkauft. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Am häufigsten handelte es sich bei den beschlagnahmten Produkten um alkoholische Getränke, Müsli, Getreideprodukte, Früchte, Gemüse, Süßigkeiten, Fleisch und Fisch.

Für eine kriminelle Firma, die in Deutschland und weiteren EU-Ländern abgelaufene Lebensmittel recycelte, bedeutete die Operation "OPSON" das Ende. Insgesamt 51 Personen wurden festgenommen.

In Spanien wurden mehrere Personen festgenommen, die mit nicht mehr genießbarem Fleisch und Fisch gehandelt hatten.

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Weiterhin wurde beispielsweise ein Betrugsfall aufgedeckt, bei dem Wein und Säfte von spanischen Firmen zwar mit billigem Zucker produziert, aber als teurer Traubenzucker verkauft wurden. Dadurch hätte sich der Umsatz teilweise verdreifacht.

Titelfoto: Bildmontage: Europol, Julian Stratenschulte/dpa

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