Facebook, Instagram und TikTok droht EU-Strafe

Von Niklas Treppner

Brüssel - Facebook, Instagram und TikTok verstoßen nach Angaben der Europäischen Kommission nach vorläufigen Ermittlungsergebnissen gegen ein EU-Digitalgesetz.

Müssen Instagram und Facebook wegen mangelnder Datentransparenz bald hohe Geldstrafen zahlen?
Müssen Instagram und Facebook wegen mangelnder Datentransparenz bald hohe Geldstrafen zahlen?  © Jens Büttner/dpa

Ihnen drohen wegen mangelnder Datentransparenz hohe Geldstrafen, sollten sie nicht noch entlastendes Material präsentieren oder Anpassungen vornehmen, wie die EU-Kommission mitteilte.

Demnach bieten alle drei Plattformen nach Ansicht der Regelhüter Forschern wohl nicht genug Einblicke in ihre Daten.

Öffentlich zugängliche Datensätze sollen es der Wissenschaft laut EU-Kommission ermöglichen, etwa die Auswirkungen von gewaltverherrlichenden Inhalten auf Kinder zu untersuchen.

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Grundlage für die Verfahren ist das sogenannte Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, kurz DSA).

Auch TikTok wirft die EU Rechtsbrüche vor.
Auch TikTok wirft die EU Rechtsbrüche vor.  © Monika Skolimowska/dpa

Meldung von illegalen Inhalten erschwert

Meta-Chef Mark Zuckerberg (41).
Meta-Chef Mark Zuckerberg (41).  © David Zalubowski/AP/dpa

Darüber hinaus erhebt die EU-Kommission zwei weitere Vorwürfe - diese aber ausschließlich gegen die Plattformen Instagram und Facebook des US-Konzerns Meta. Zum einen mache es den Anschein, als erschwerten die beiden sozialen Netzwerke von Meta-Chef Mark Zuckerberg (41) die Meldung von illegalen Inhalten.

Die Brüssel Behörde beanstandet, dass Nutzer bei dem Anzeigen - etwa von terroristischen Videos, antisemitischen Texten oder Kindesmissbrauch - zu viele Schritte durchlaufen müssten. Laut EU-Kommission sind das unnötige Hürden, die nicht im Einklang mit dem europäischen Digitalgesetz stünden.

Außerdem heißt es aus Brüssel, Facebook und Instagram böten nach der vorläufigen Einschätzung ein zu umständliches Beschwerdeverfahren an, über das Nutzerinnen und Nutzer gegen die Sperrung ihrer Accounts oder die Löschung ihrer Inhalte Einspruch einlegen können.

EU könnte Geldstrafen verhängen

Die Behörde unter der Leitung von Ursula von der Leyen (67, CDU) betonte, dass sie bisher nicht final entschieden habe, ob Facebook, Instagram und Tiktok wirklich gegen EU-Recht verstoßen.
Die Behörde unter der Leitung von Ursula von der Leyen (67, CDU) betonte, dass sie bisher nicht final entschieden habe, ob Facebook, Instagram und Tiktok wirklich gegen EU-Recht verstoßen.  © Francois Walschaerts/AP/dpa

Die Behörde unter der Leitung von Ursula von der Leyen (67, CDU) betonte, dass sie bisher nicht final entschieden habe, ob Facebook, Instagram und TikTok wirklich gegen EU-Recht verstoßen.

Sollte die EU-Kommission jedoch nicht von der Verteidigung oder den Anpassungen der Tech-Riesen überzeugt sein, kann die Behörde endgültig einen Regelverstoß festhalten.

Das Gesetz über digitale Dienste sieht dann auch mögliche Strafen von bis zu sechs Prozent des jährlichen Konzernumsatzes vor.

Titelfoto: Montage: Monika Skolimowska/dpa, David Zalubowski/AP/dpa, Francois Walschaerts/AP/dpa

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