Bundesministerin Svenja Schulze fordert "weiblichere Welt"

Berlin - In einem Artikel für das "Journal für Internationale Politik und Gesellschaft" spricht sich die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze (54, SPD) für eine "weiblicher Welt" aus.

Die deutsche Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze (54, SPD, Mitte), bei der Klimakonferenz in Ägypten im November.
Die deutsche Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze (54, SPD, Mitte), bei der Klimakonferenz in Ägypten im November.  © Christophe Gateau/dpa

Ihrer Ansicht nach lasse sich durch eine soziale Sicherung der Menschen vor Krisen, wie dem Klimawandel und der Corona-Pandemie, die Gesellschaft voranbringen und gleichzeitig auch die Geschlechtergleichstellung fördern, schreibt Schulze in ihrem Artikel mit dem Titel "Eine weiblichere Welt".

Die Ministerin setzt dabei die Annahme voraus, dass Gesellschaften umso gerechter werden, "wenn Frauen mitbestimmen und mitprofitieren" können. Um die Position der Frauen weltweit zu verbessern, sei dabei eine "feministische Entwicklungspolitik" vonnöten.

Ziel müsse sein, die Rechte von Frauen zu stärken, sie besser im politischen Entscheidungsprozess mit einzubeziehen sowie ihnen den Zugang zu Ressourcen, wie beispielsweise Bildung, zu erleichtern, betont Schulze in ihrem Artikel für das SPD-nahe Magazin.

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Schulze selbst führe dabei "kein Gespräch über Frauen ohne Frauen."

Direkter Zusammenhang zwischen Krisen und Ungerechtigkeiten

In ihrem Artikel beschreibt Svenja Schulze einen direkten Zusammenhang zwischen auftretenden Krisen und den sozialen Ungerechtigkeiten, die besonders die Frauen betreffen. Auf dem Bild wird für die Frauenrechte im Iran demonstriert.
In ihrem Artikel beschreibt Svenja Schulze einen direkten Zusammenhang zwischen auftretenden Krisen und den sozialen Ungerechtigkeiten, die besonders die Frauen betreffen. Auf dem Bild wird für die Frauenrechte im Iran demonstriert.  © Alberto Pezzali/AP/dpa

Dem weiblichen Geschlecht schreibt die 54-Jährige dabei eine tragende Rolle bei der Bewältigung von Krisen zu.

Gehe es um den Klimawandel, so hätten beispielsweise afrikanische Frauen das nötige Wissen, um eine erfolgreiche und nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.

Am Beispiel der "Suchenden Mütter" aus Kolumbien, eine Frauengruppierung die sich für die Suche nach verschwundenen Menschen einsetzt, zeigt Schulze zusätzlich auch das Potenzial der Frauen als "Friedensstifterinnen" auf, die zur "gesellschaftlichen Aussöhnung" beitragen würden.

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Krisen verschiedenster Art würden immer bestehende Ungleichheiten bestärken und dadurch seien besonders die Frauen betroffen, schlussfolgert die SPD-Politikerin.

Zur Prävention von Krisen-Auswirkungen wie Dürre, Armut, Hunger und Ungerechtigkeit schlägt Schulze letztlich vor, ein soziales "Sicherungsnetz" für die betroffenen Menschen zu spannen.

Das sozialdemokratische Konzept der sozialen Absicherung sei dabei von ihrem Entwicklungsministerium vorangetrieben und unter anderem bei der Klimakonferenz in Ägypten in Form eines weltweiten "Schutzschirms" gegen Klimarisiken in die Realität umgesetzt worden.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa , Alberto Pezzali/AP/dpa

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