Raketen-Kim befiehlt neuen Test: Zwei Geschosse in Richtung Japan abgefeuert!

Seoul (Südkorea) - Nordkorea hat innerhalb weniger Tage zum vierten Mal ballistische Raketen abgefeuert.

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un (38, Mitte) protzt gerne mit seinen Waffen. Am heutigen Samstag hat er wieder zwei Raketen starten lassen.
Nordkoreas Diktator Kim Jong-un (38, Mitte) protzt gerne mit seinen Waffen. Am heutigen Samstag hat er wieder zwei Raketen starten lassen.  © -/KCNA/dpa

Die südkoreanische Armee habe "zwei Kurzstreckenraketen" identifiziert, die "zwischen 6.45 Uhr und 7.03 Uhr (Ortszeit) aus dem Gebiet Sunan in Pjöngjang in Richtung Meer" abgefeuert worden seien, hieß es am Samstag in einer Erklärung der Armee.

Der südkoreanische Generalstab bezeichnete den Abschuss als "ernste Provokation" und erklärte, die Streitkräfte würden sich "in enger Abstimmung mit den USA in höchster Bereitschaft" halten.

Auch Japan bestätigte den Abschuss der beiden Geschosse. Nordkorea habe seine Raketenstarts in einem "noch nie dagewesenen Tempo wiederholt", sagte Japans stellvertretender Verteidigungsminister Toshiro Ino (42).

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Er erklärte, dass die beiden Geschosse im japanischen Meer gelandet seinen, allerdings außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone, die sich bis 200 Seemeilen (370 Kilometer) vor der Küste Japans erstreckt.

Die Raketen schienen "in unregelmäßigen Bahnen geflogen zu sein", sagte er. Nach Ansicht von Experten könnte dies darauf hindeuten, dass die Raketen während des Fluges manövrierfähig sind. Dadurch sind sie schwerer zu verfolgen und abzufangen.

Experten befürchten, dass Nordkorea mittlerweile manövrierfähige Raketen entwickelt. Solche Systeme sind schwerer abzufangen und zu verfolgen. (Symbolfoto)
Experten befürchten, dass Nordkorea mittlerweile manövrierfähige Raketen entwickelt. Solche Systeme sind schwerer abzufangen und zu verfolgen. (Symbolfoto)  © Ed JONES / AFP
Das streng abgeschottete Land testet regelmäßig Raketen, während die Bevölkerung hungert. (Archivbild)
Das streng abgeschottete Land testet regelmäßig Raketen, während die Bevölkerung hungert. (Archivbild)  © YONHAP / NORTH KOREAN TV / AFP

Nordkoreas Waffentest verstoßen gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrates

Kreml-Despot Wladimir Putin (69, rechts) und "Raketenmann" Kim Jong-un (38) wollen ihre Beziehungen ausbauen - das verkündeten die beiden Diktatoren Mitte August bei einem Treffen. Seitdem häufen sich die nordkoreanischen Raketentests.
Kreml-Despot Wladimir Putin (69, rechts) und "Raketenmann" Kim Jong-un (38) wollen ihre Beziehungen ausbauen - das verkündeten die beiden Diktatoren Mitte August bei einem Treffen. Seitdem häufen sich die nordkoreanischen Raketentests.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Von Sonntag bis Donnerstag hatte Nordkorea bereits dreimal ballistische Raketen abgefeuert. Wenige Stunden vor dem dritten Raketen-Abschuss hatte US-Vizepräsidentin Kamala Harris (57) den Nachbarstaat Südkorea besucht. Washington und Seoul sind enge Verbündete. In Südkorea sind rund 28.500 US-Soldaten stationiert.

In dieser Woche hielten die südkoreanische und die US-Marine eine großangelegte gemeinsame Militärübung ab. Am Freitag starteten Südkorea, Japan und die USA zudem erstmals seit fünf Jahren Übungen zur U-Bootabwehr.

Unter dem neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol (61) haben Seoul und Washington ihre gemeinsamen Militärübungen ausgeweitet, betonen aber deren "rein defensiven" Charakter.

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Nordkorea betrachtet die Manöver hingegen als Vorbereitung für eine mögliche Invasion und hat seit Jahresbeginn schon eine ganze Reihe von Waffentests ausgeführt, darunter auch mit einer Interkontinentalrakete.

Nordkoreas ballistische Kurzstreckentests seien "weniger bedeutsam als ein Atomtest", aber verstießen dennoch gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, sagte Leif-Eric Easley von der Ewha-Universität in Seoul.

Auch er nannte den Zeitpunkt "provokativ": Nordkorea modernisiere seine Waffen rasch und nutze eine Weltlage, die durch die Rivalität zwischen den USA und China sowie durch den Ukraine-Krieg polarisiert sei.

Titelfoto: Montage: -/KCNA/dpa, YONHAP / NORTH KOREAN TV / AFP

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