Nach Koran-Verbrennung: Fünf IS-Terroristen in Schweden festgenommen!

Stockholm - Wegen Terrorverdachts haben Sicherheitskräfte in Schweden fünf mutmaßliche Islamisten festgenommen. Die Pläne stünden im Zusammenhang mit Protesten nach einer Koranverbrennung im Januar, teilte der Nachrichtendienst Säpo am Dienstag mit.

Im Januar verbrannte der rechtsextreme Politiker Rasmus Paludan (41) vor der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran und löste damit eine Welle des Protests in der islamischen Welt aus.
Im Januar verbrannte der rechtsextreme Politiker Rasmus Paludan (41) vor der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran und löste damit eine Welle des Protests in der islamischen Welt aus.  © Joel Lindhe/ZUMA Press Wire/dpa

"Wir gehen davon aus, dass es internationale Verbindungen gibt, insbesondere zur Terrororganisation IS", sagte die zuständige Abteilungsleiterin Susanna Trehörning der Nachrichtenagentur TT zufolge.

Die fünf Männer seien bei abgestimmten Einsätzen in den Städten Eskilstuna, Linköping und Strängnäs festgenommen worden.

Eine islamfeindliche Koranverbrennung in Schweden im Januar hatte für Ärger mit dem NATO-Mitglied Türkei gesorgt. Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) hatte als Reaktion gedroht, Schweden könne bei seinem NATO-Antrag nicht mit seiner Unterstützung rechnen.

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Ankara blockiert Schwedens geplanten Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis seit Langem. Alle 30 NATO-Mitglieder müssen den Beitritten zustimmen, 28 haben das bereits getan. Nur Ungarn und die Türkei fehlen noch.

Den Widerstand gegen einen Beitritt Finnlands hatte Ankara kürzlich aufgegeben, das Nachbarland Schwedens wurde deshalb am Dienstag das 31. Mitglied.

Nach der Koranverbrennung eines islamfeindlichen Aktivisten habe es einen deutlichen Anstieg von Drohungen gegen Schweden und schwedische Interessen gegeben, sagt Trehörning. Nach Einschätzung von Säpo steht aber kein unmittelbarer Angriff bevor. Die Staatsanwaltschaft muss bis Karfreitag entscheiden, ob sie die fünf Männer in Untersuchungshaft nimmt.

Titelfoto: Joel Lindhe/ZUMA Press Wire/dpa

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