Er warf einen Stuhl: Harte Strafe gegen Verschwörungs-Theoretiker nach Sturm aufs Kapitol

Washington (USA) - Er warf den ersten Stuhl: Ein Randalierer, der sich beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 beteiligt hat, ist zu 14 Jahren Haft verurteilt worden.

Am 6. Januar 2021 stürmten Anhänger von Donald Trump das Kapitol in Washington. Sie glaubten, dass die Wahl "gestohlen" wurde. (Archivbild)
Am 6. Januar 2021 stürmten Anhänger von Donald Trump das Kapitol in Washington. Sie glaubten, dass die Wahl "gestohlen" wurde. (Archivbild)  © John Minchillo/AP/dpa

Nach dem fehlgeschlagenen Sturm werden nun die ersten Gerichtsurteile gegen die gewaltbereiten Verschwörungstheoretiker in den USA verkündet.

Am gestrigen Freitag (Ortszeit) wurde Peter Schwartz zu 14 Jahren Haft verurteilt. Der 49-Jährige ist laut der Staatsanwaltschaft maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Lage am und im Kapitol an dem verhängnisvollen Tag eskalieren konnte.

Der Schweißer hatte einen Klappstuhl auf die Polizisten geworfen, die daraufhin zurückgewichen waren. Bewaffnet mit chemischer Munition und Pfefferspray attackierte Schwartz zusammen mit zwei weiteren Beteiligten die Beamten vor Ort.

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"Indem er diesen Stuhl warf, trug Schwartz direkt zum Fall der Polizeilinie bei, die es den Randalierern ermöglichte, nach vorne zu strömen und die gesamte Terrasse [des Kapitols] zu übernehmen", wurde in der Anklageschrift entsprechend erklärt.

Der Sturm auf das Kapitol blieb erfolglos, kostete jedoch das Leben von fünf Menschen. Trotz allem hinterfragte Schwartz seine Taten nicht und prahlte in den sozialen Medien.

Nachdem der Schweißer im vergangenen Jahr verhaftet worden war, inszenierte er sich sogar als ein Opfer von politischer Verfolgung. Für seinen "Kampf" sammelte er mehr als 70.000 US-Dollar (rund 62.440 Euro) an Spenden!

Prozess nach Sturm auf das Kapitol: Richter mit klaren Worte an Peter Schwartz

Bei dem Sturm auf das Kapitol starben fünf Menschen. (Archivfoto)
Bei dem Sturm auf das Kapitol starben fünf Menschen. (Archivfoto)  © John Minchillo/AP/dpa

"Sie sind kein politischer Gefangener, sie sind nicht Alexej Nawalny", wird die Zurechtweisung des Richters gegenüber Schwartz durch NBC zitiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich zudem gefordert, dass der 49-Jährige die Summe von rund 71.500 (knapp 64.000 Euro) US-Dollar, die er durch Spenden gesammelt hatte, zurückzugeben habe.

Doch der Richter hielt dies für übertrieben. Denn der Schweißer musste bereits 2000 Dollar (rund 1784 Euro) an den Architekten des Kapitols zahlen.

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Vor Gericht erklärten die Anwälte von Schwartz, dass dieser seine Anwesenheit bei dem versuchten inzwischen Umsturz bereue.

"Es gibt noch viele Betrüger da draußen, die weiterhin die 'große Lüge' verbreiten können, das Donald Trump die Wahl gewonnen hat, wobei Trump einer der prominentesten ist. Herr Schwartz gehört nicht zu diesen Personen. Er weiß, dass er falsch lag", wird der Rechtsbeistand durch New York Post zitiert.

Titelfoto: John Minchillo/AP/dpa

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