Heiße Phase der Fastnacht: "Schmotziger Dunschtig" im Südwesten
Tettnang - Bunte Umzüge und viele Narrentreffen bestimmen schon seit Wochen die Programme der Fasnet in den Kommunen. Nun steht der Höhepunkt bevor.
Am bundesweit als Altweiberfastnacht bekannten Donnerstag startet die schwäbisch-alemannische Fastnacht in ihre heiße Phase. Stets geht er als ein Tag der Ausgelassenheit mit viel Lärm und lauter Musik in den Hochburgen schon früh los.
In Konstanz ziehen die "Blätzlebuebe" und weitere Gruppen traditionell um 6 Uhr durch die Gassen, um die Anwohner zu wecken. In vielen Gemeinden werden Schüler aus dem Unterricht befreit und Rathäuser gestürmt.
Am Abend um 17 Uhr wird es in Stockach (Kreis Konstanz) närrisch-ernst: Vor dem "Narrengericht" sitzt der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki (70) auf der "Anklagebank".
Bei den Narren im Südwesten heißt der Feiertag "Schmotziger Dunschtig" oder "Gumpiger" Donnerstag. Die größten Umzüge im Ländle gibt es dann am Rosenmontag. Mit Dreck hat der Ausdruck aber nichts zu tun: Er stammt vom alemannischen Wort für Fett oder Schmalz ("Schmotz").
Die Fastnacht im Südwesten ist vorwiegend traditionell geprägt. Die Narren verkörpern meist Figuren aus der Dorf- und Stadtgeschichte sowie Fabelwesen und Tiere. Zum Häs tragen sie oft kunstvoll geschnitzte Masken.
Die größten Umzüge im Ländle gibt es am Rosenmontag. Am Aschermittwoch endet das ganze Spektakel dann wieder und das Häs - wie das Narrenkostüm auch genannt wird - verschwindet bis zum nächsten Jahr im Kleiderschrank.
Titelfoto: Felix Kästle/dpa