Unfälle im Südwesten wegen Schnee und Eis: Schaden in Millionenhöhe
Stuttgart - Temperaturen unter dem Gefrierpunkt verheißen für Autofahrer und Fußgänger nichts Gutes. Das zeigt ein Blick in die Polizeimeldungen der vergangenen Tage. Die Menschen in Baden-Württemberg müssen sich aber auch zum Wochenausklang auf Glatteis einstellen.
Mit Schneegestöber und Glatteis hält der Winter in Baden-Württemberg die Feuerwehr und Rettungsdienste fest im Griff. Nach dem ersten größeren Einbruch der kalten Jahreszeit am Mittwoch wurden Hunderte Unfälle registriert, zahlreiche Menschen wurden verletzt.
Der Sachschaden geht nach ersten Angaben der Polizeipräsidien bis zum Donnerstag in die Millionen. Rettungskräfte kamen mancherorts an ihre Grenzen. Seit Mittwoch verzeichneten beispielsweise die Polizeipräsidien Ludwigsburg, Offenburg und Pforzheim jeweils mehr als 100 witterungsbedingte Verkehrsunfälle in ihren Bereichen.
Mehrere Menschen wurden verletzt, aber die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Zu vielen Stürzen beispielsweise werden die Beamten gar nicht gerufen. Diese kleineren Unfälle tauchen daher in dieser Statistik gar nicht auf. Nach Angaben der Pforzheimer Polizei waren Fahrer zu schnell unterwegs und kamen von der Fahrbahn ab.
Die Karlsruher Kollegen stellten bei einer Kontrolle von 60 Fahrzeugen fest, dass jeder Fünfte trotz schneebedeckter Fahrbahn mit Sommerreifen unterwegs war.
Bis zu fünf Zentimeter Neuschnee bis Freitag erwartet
Die Feuerwehr Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald zieht eine ähnliche Bilanz: Allein am Mittwoch zählte sie rund 340 Einsätze vor allem wegen Stürzen und Fahrradunfällen, das sind mehr als doppelt so viele wie an einem normalen Tag.
In der Nacht zum Donnerstag verunglückte ein mit Gefahrengut beladener Lastwagen bei einem Überholmanöver auf der glatten Autobahn 5 auf Höhe der Anschlussstelle Teningen (Landkreis Emmendingen).
Der 47 Jahre alte Fahrer verlor laut Polizei die Kontrolle über sein Gespann, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und durchbrach die Schutzplanke. Der Mann konnte sich unverletzt befreien, der Anhänger mit leicht entzündlichem Gefahrgut wurde nicht beschädigt.
Bis zum Freitag rechnen die Meteorologen im Süden und in der Mitte des Landes mit bis zu fünf Zentimeter Neuschnee, südlich der Alb gebietsweise mit bis zu zehn Zentimetern. Am Wochenende dürfte sich die Lage dann entspannen: Es soll sonniger werden.
Titelfoto: Bildmontage: Ingo Schneider/Badische Zeitung/dpa, David Pichler/TNN/dpa