Boom-Region Schönefeld soll ein cooler Wohlfühlort werden

Brandenburg - Schönefeld mit dem Hauptstadtflughafen BER erlebt einen Bauboom und will eine Aufwertung für die wachsende Gemeinde in Brandenburg erreichen.

Das Ortsschild zeigt, wo die Gemeinde Schönefeld in Brandenburg beginnt.
Das Ortsschild zeigt, wo die Gemeinde Schönefeld in Brandenburg beginnt.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

"Schönefeld wird ein cooler Ort", sagte Bürgermeister Christian Hentschel (55, Parteilos) der Deutschen Presse-Agentur. "Hier entsteht eine Stadt auf der grünen Wiese."

Ein 150 Hektar großes Entwicklungsgebiet mit Wohnquartieren für weitere 10.000 Einwohner soll in kommenden zehn Jahren am südlichen Berliner Stadtrand erschlossen sein. Er wolle eine lebenswerte Stadt mit Menschen, die sich in Schönefeld wohlfühlten, sagte Hentschel. "Das haben wir derzeit nicht."

Der Motor, der die Investitionen auslöse, sei der Flughafen, sagte der 57 Jahre alte Bürgermeister. "Wir sind die Boom-Region hier." Hentschel ist seit Ende 2019 Rathauschef der mittlerweile 19.500 Einwohner großen Gemeinde Schönefeld (Dahme-Spreewald), die einen enormen Zuzug gerade von Familien erlebe.

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Zudem pendelten rund 17.000 Menschen täglich nach Schönefeld. Das Wachstum sei für die kleine Gemeinde auch angesichts der Personalknappheit und des erforderlichen Tempos eine echte Herausforderung, räumte Hentschel ein.

Schlafstadt Schönefeld erwacht

Vor etwa 30 Jahren war Schönefeld eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mit um die 5000 bis 6000 Einwohnern. Die Kommune hatte auch lange das Image als Schlafstadt mit wenig attraktivem Freizeitleben.

Hentschel sprach von einem Stau bei Bauprojekten, auch ausgelöst durch die Verzögerung bei der Eröffnung des Flughafens. Er befürchte unter anderem ein Verkehrschaos, wenn der BER "unter Volllast" fliege. Hentschel setzt sich daher für eine Verlängerung der U-Bahnlinie 7 ein. Dafür solle es nun eine Kosten-Nutzen-Analyse geben, kündigte er an.

Der Hauptstadtflughafen - drittgrößter deutscher Airport - war Ende Oktober 2020 nach neun Jahren Verzögerung in Betrieb gegangen.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

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