Mutter erhebt schwere Vorwüfe bei Kita-Skandal: Meinem Kind wurden sexuelle Übergriffe angedichtet

Neuruppin - Die Stadt Neuruppin in Brandenburg hat die Führung einer Kindertagesstätte suspendiert. Gegen die Leiterin und ihre Stellvertreterin gebe es schwerwiegende Vorwürfe, teilte Bürgermeister Nico Ruhle (40, SPD) am Donnerstagabend mit. "Es geht um Körperverletzung, Nötigung und Verletzung der Fürsorgepflicht."

Die Stadt Neuruppin hat nach den schweren Vorwürfen gegen die Kitaleitung die Konsequenzen gezogen.
Die Stadt Neuruppin hat nach den schweren Vorwürfen gegen die Kitaleitung die Konsequenzen gezogen.  © 7aktuell.de | Christian Guttmann

Der Leitung und Stellvertretung sei inzwischen gekündigt worden, zudem haben die Stadtverwaltung Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gestellt. "Betonen möchte ich: Es stehen keine Vorwürfe sexuellen Missbrauchs im Raum", teilte Ruhle weiter mit.

Die "Märkische Allgemeine Zeitung" hatte zuvor von Kindern berichtet, die mit blauen Flecken und Hautabschürfungen nach Hause gekommen seien.

Eine Mutter, die anonym bleiben möchte, erhebt bei TAG24 ebenfalls schwere Vorwürfe. Demnach ging es bereits 2019 los. Neben Mobbingvorwürfen berichtet sie von heftigen Vorfällen. So soll ihr Junge zum Schlafen auf die Matratze gedrückt worden sein, sowie teilweise am Stuhl festgebunden und dann zum Essen gezwungen worden sein.

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Am absurdesten seien aber die Vorwürfe sexueller Übergriffe. Die musste sie sich gleich zweimal anhören. "Sie haben gesagt, dass er unter die Decke von einem anderen Kind gekrabbelt sein soll und dann das beste Stück in den Mund genommen haben soll."

Ein Vorwurf, den die Mutter absolut nicht verstehen kann. "Er soll den Körper von anderen Kindern entdecken, obwohl er nicht mal seinen eigenen wahrnimmt."

Erzieher sollen nicht unter Generalverdacht gestellt werden

Bürgermeister Nico Ruhle (40) gibt Auskunft zum Kita-Skandal.
Bürgermeister Nico Ruhle (40) gibt Auskunft zum Kita-Skandal.  © 7aktuell.de | Christian Guttmann

Bürgermeister Ruhle zufolge haben sich mehrere Erzieherinnen und Erzieher der Einrichtung Ende Juli mit einem Schreiben an die Stadtverwaltung gewandt.

Kurz darauf habe es ein Personalgespräch mit der Leitung und ihrer Stellvertretung gegeben. Anfang August sei beiden die Kündigung ausgesprochen worden.

"Es geht um Einzelne, nicht um die Einrichtung in Gänze", betonte Ruhle. Er rief dazu auf, die Mitarbeitenden nicht unter Generalverdacht zu stellen.

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"Bisherige Sichtungen der Unterlagen lassen nicht erkennen, dass es zuvor Vorwürfe zur Kindeswohlgefährdung gegeben hat." Vorgänge aus der Vergangenheit betrafen demnach ausschließlich das Kollegium. Dabei sei es etwa um Mobbing gegangen.

Titelfoto: 7aktuell.de | Christian Guttmann

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