Rechte Mord-Drohungen in Eisenhüttenstadt: "Ich fühle mich nicht mehr sicher"

Eisenhüttenstadt - Rechtsextreme Morddrohungen prangern in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) an öffentlichen Mauern und Plätzen gegen eine Jugendliche.

Die Morddrohungen an den Wänden richten sich gegen eine 16-Jährige aus Eisenhüttenstadt.
Die Morddrohungen an den Wänden richten sich gegen eine 16-Jährige aus Eisenhüttenstadt.  © Screenshot/X/Linksjugend ['solid] Brandenburg

Kurz nach ihrem 16. Geburtstag habe Pia etliche Chat-Nachrichten von besorgten Freunden erhalten. "Geht es Dir gut?" Angefügt waren Fotos von Graffitis, die ihren Tod forderten.

Auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) veröffentlichte die Linksjugend Brandenburg die Geschichte des Teenagers mit entsprechenden Bildern.

Darauf sind Drohungen wie "Pia, wir kriegen Dich", "Hau ab, sonst Tod" sowie rechte Parolen, SS-Runen und Hakenkreuze zu sehen, die von Unbekannten in roter Farbe an eine Hauswand gesprüht worden sind.

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"Ich bin in Tränen ausgebrochen", sagte die 16-Jährige, die daraufhin gemeinsam mit ihrem Vater Anzeige erstattet hatte. Von der Polizei habe sich die linke Aktivistin in ihrer Angst nicht ernst genommen gefühlt, wie sie auf X berichtete.

Auf X bekommt die Jugendliche volle Solidarität

Pia fühlt sich in Eisenhüttenstadt nicht mehr sicher

Mauer-Kunstwerke wurden mit Beleidigungen beschmiert.
Mauer-Kunstwerke wurden mit Beleidigungen beschmiert.  © Screenshot/X/Linksjugend ['solid] Brandenburg

Die 16-Jährige ist seit einem Jahr Sprecherin der Linksjugend Eisenhüttenstadt und engagiert sich ehrenamtlich für verschiedene Vereine und Initiativen in der Stadt, wie es von dem Jugendverband hieß.

So hat Pia unter anderem 50 Workshops organisiert und den verfallenen Platz der Jugend zusammen mit über 200 Menschen aus Eisenhüttenstadt sauber gemacht und instandgesetzt. Die von ihr organisierten öffentlichen Kunstprojekte wurden ebenfalls von Neonazis mit rechtsextremer Hetze beschmiert. Auch hier wird von Unbekannten Pias Tod gefordert.

Bei dem Projekt "Auf den Platz, fertig, los!" arbeitete die Jugendliche bisher als Projektassistenz.

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Doch nach den Morddrohungen fühle sich die Schülerin auf den Straßen von Eisenhüttenstadt nicht mehr wohl. "Sie zieht sich aus Angst um ihre Sicherheit vorerst aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit zurück", hieß es von Linksjugend auf der Online-Plattform X am vergangenen Mittwoch.

Titelfoto: Screenshot/X/Linksjugend ['solid] Brandenburg

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