Skurrile Sichtung bei Bremen: Wieso wird hier ein Pottwal über die Autobahn transportiert?

Bremen - Seit einigen Tagen geistern verschiedene Videos von einem vermeintlichen Wal-Transport auf einer Autobahn bei Bremen durch das Netz.

Autoinsassen filmten die skurrile Sichtung auf der A1 bei Bremen.
Autoinsassen filmten die skurrile Sichtung auf der A1 bei Bremen.  © Screenshot/Instagram/louisadellert (Bildmontage)

Mehrere Autoinsassen trauten offenbar ihren Augen nicht, als sie den riesigen Wal-Körper auf einem Lastwagen vor sich sahen und zückten das Handy, um die Bilder festzuhalten. Ein entsprechendes Video hat bei TikTok bereits mehr als acht Millionen Views. Dazu sammelte es Tausende Kommentare von erstaunten Nutzern: "Ist das echt? Bin verwirrt", "Mir ist kurz das Herz stehengeblieben" und "Sehr bedenklich, so ungekühlt", ist dort etwa zu lesen.

Doch handelt es sich bei den Bildern nur um einen Fake oder rauschte da etwa ein richtiger Wal über die A1?

Unter anderem äußerte sich die Tierschutzaktivistin und Influencerin Louisa Dellert (34) inzwischen zu den Spekulationen und klärte auf ihrem Instagram-Account auf: "Der Wal ist ein Ausstellungsstück. Die sehr realistische Attrappe wird seit mehreren Jahren auf unterschiedlichen Klimaausstellungen genutzt."

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Demnach war der rund 17 Meter lange Plastik-Pottwal des belgischen Künstlerkollektivs "Captain Boomer" schon einmal im Jahr 2018 am Zingster Strand (Mecklenburg-Vorpommern) zu sehen. Dort sorgte er für viel Wirbel, da zunächst nicht kenntlich gemacht wurde, dass es sich um eine Kunstaktion handelte. Selbst die Polizei wusste zunächst nichts von der Aktion.

Dafür liefen vermeintliche Wissenschaftler in weißen Schutzanzügen um den gestrandeten Tierkadaver herum – Schauspieler, wie sich später herausstellte.

Louisa Dellert klärte ihre Fans über die Hintergründe auf

Das Künstlerkollektiv "Captain Boomer" bei Instagram

In Zingst machten Schauspieler in Schutzanzügen die Illusion perfekt

Vor einigen Jahren sorgte die 17 Meter lange Pottwal-Plastik schon einmal in Zingst für Aufsehen.
Vor einigen Jahren sorgte die 17 Meter lange Pottwal-Plastik schon einmal in Zingst für Aufsehen.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Mit der Aktion um das "gestrandete Tier", die in den vergangenen Jahren auch schon in Düsseldorf oder Paris zu sehen war, wollen die Künstler und Künstlerinnen auf die zunehmende Verschmutzung der Meere hinweisen.

Noch ist unklar, wo der täuschend echt aussehende Pottwal wohl als Nächstes auftauchen wird.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/louisadellert (Bildmontage)

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