Wegen "Aggro Chillern" in Altstadt: Dieser Mann sagt Jugendlichen den Kampf an!

Düsseldorf - Als erster sogenannter Altstadt-Staatsanwalt sagt Tim Lisner (33) "Aggro-Chillern" den Kampf an.

Tim Lisner (33) kennt die Düsseldorfer Altstadt so gut wie seine Westentasche.
Tim Lisner (33) kennt die Düsseldorfer Altstadt so gut wie seine Westentasche.  © David Young/dpa

"Das sind Personengruppen, oft aus dem weiteren Umland, die am Wochenende in der Düsseldorfer Altstadt die gewalttätige Konfrontation suchen", erläuterte NRW-Justizminister Benjamin Limbach (53, Grüne) am heutigen Freitag.

"Es bedarf einer angemessenen, klaren und nachhaltigen Reaktion des Staates auf dieses Phänomen." Künftig sollen Strafverfahren mit Tatort Düsseldorfer Altstadt von einem neuen Sonderdezernat, bestehend aus Lisner und einem Amtsanwalt, schneller und effektiver abgewickelt werden.

"Ich kenne die Altstadt, seit ich 18 Jahre alt bin", sagte Lisner, der aus Moers stammt. "Problematik und Reiz der Altstadt sind mir sehr gut bekannt."

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Die Altstadt sei als "längste Theke der Welt" und Synonym für Feiern und gute Laune vom Kriminalitätsphänomen des Aggro-Chillens besonders betroffen, sagte die Chefin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Christina Wehner.

Staatsanwalt will hart gegen Jugendliche durchgreifen

Auch wenn Lisner Verfahren gegen Jugendliche an die Staatsanwaltschaften an deren Wohnort abtreten muss und Intensivtäter ebenfalls von anderen Kollegen betreut werden: Der 33-Jährige zeigte sich zuversichtlich, durch eine eingespielte Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsdienst vor Ort Fälle effektiver und schneller zur Anklage zu bringen und auch zu "harten Urteilen" zu kommen.

"Erstmal landet alles bei mir", sagte Lisner. Im Jahr 2022 waren 1280 Gewaltdelikte mit dem Tatort Altstadt und namentlich bekannten Verdächtigen registriert worden. Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte, er sei "sehr, sehr dankbar" für das neue Sonderdezernat.

Das sei ein wichtiger Schritt in einer ganzen Kette von Maßnahmen.

Titelfoto: David Young/dpa

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