Düsseldorfer Zoll macht grausige Entdeckung: "Schleimspur führt zum Schmuggelgut"

Düsseldorf – 93 Riesenschnecken zogen Beamte des Zolls am Düsseldorfer Flughafen in der vergangenen Woche vom Gepäckwagen. Eine Schleimspur hatte sie auf den Trichter gebracht.

Die Schnecken wurden in Säcken transportiert und sollten an einen Afroshop im Ruhrgebiet gehen.
Die Schnecken wurden in Säcken transportiert und sollten an einen Afroshop im Ruhrgebiet gehen.  © Hauptzollamt Düsseldorf

Manchmal möchte man gar nicht unbedingt wissen, was im Gepäckraum eines Flugzeuges so transportiert wird. In diesem Fall flog der Empfänger einiger kurioser Tierchen jedoch auf.

Am 7. September nahmen die Zöllner am Flughafen "einen größeren Gegenstand wahr, den sie zunächst für ein Spielzeug hielten".

Wie das Hauptzollamt Düsseldorf weiter mitteilt, wurde bei näherem Hinsehen deutlich, dass es sich um eine riesige Schnecke handelte. Mit einer Größe von etwa 20 Zentimetern war das exotische Tier durch seinen ungewohnten Zielort gekrochen.

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Die Beamten verfolgten die Schleimspur und entdeckten plötzlich den Kopf einer zweiten Schnecke, die aus dem Loch eines Gepäckstückes aus Nigeria herausschaute.

Ab diesem Zeitpunkt wurden die Einsatzkräfte hellhörig und begannen mit den Nachforschungen. Nur wenig später wurden noch fünf weitere Gepäckstücke gefunden, die für denselben Empfänger bestimmt waren – ein Afroshop im Ruhrgebiet.

Viele der riesigen Kriechtiere hatten den Transport überlebt.

Nicht nur Schnecken wurden in den Koffern transportiert

Die großen Schnecken aus Afrika sind ein anderes Kaliber als jene, die in deutschen Gärten am Salat knabbern.
Die großen Schnecken aus Afrika sind ein anderes Kaliber als jene, die in deutschen Gärten am Salat knabbern.  © Hauptzollamt Düsseldorf

Mit diesem Fund war es allerdings nicht getan. Denn zu den Schnecken gesellten sich noch 28 Kilogramm gemischte Fisch- und Fleischräucherstücke sowie ein Koffer mit Fleisch, in dem sich bereits hunderte Maden befanden. Beides wurde umgehend vernichtet.

Die Schnecken wurden dem Tierrettungsdienst der Stadt Düsseldorf übergeben. Sie sollten mit hoher Wahrscheinlichkeit als Mahlzeit dienen und als Delikatesse verspeist werden.

Laut Zoll seien die Tiere nicht artengeschützt, "dennoch sind beim Transport veterinärrechtliche Regeln zu beachten, die hier nicht eingehalten wurden", heißt es. Zudem wurde mit dem Transport gegen die Tierschutzgesetze verstoßen.

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Der Importeur muss sich nun auf ein Verfahren wegen Verstößen gegen veterinärrechtliche Vorgaben und gegen Tierschutzgesetze einstellen.

"Noch nie in der Geschichte des Düsseldorfer Zolls hat uns eine Schleimspur zu Schmuggelgut geführt. Insofern ist dieser Fall für uns einzigartig", musste Michael Walk, Pressesprecher des Hauptzollamts Düsseldorf, verwundert feststellen.

Titelfoto: Montage: Hauptzollamt Düsseldorf

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