Chemnitzerin schreibt für "Bergdoktor"-Reihe

Grünhain-Beierfeld - Das Erzgebirge gilt als ruhige Gegend. Doch eine Frau erlebt in Grünhain-Beierfeld jeden Tag spannende Abenteuer - mit Laptop auf ihrem Sofa. Katja Martens (47), so ihr Künstlername, schreibt Romane, Heftromane. Die Leser reißen ihr die Geschichten aus der Hand.

Einige ihrer Romanhefte stehen auch bei Schriftstellerin Katja Martens (47) im Bücherregal.
Einige ihrer Romanhefte stehen auch bei Schriftstellerin Katja Martens (47) im Bücherregal.  © Ralph Kunz

Das Schreiben wurde der gebürtigen Chemnitzerin in die Wiege gelegt. "Schon als Kind verschlang ich Bücher und schrieb eigene Geschichten. Wenn erdachte Figuren zum Leben erwachen, ist das elektrisierend."

Doch das Leben schrieb für Katja Martens zunächst eine andere Geschichte. Abitur, Maschinenbauzeichnerin, Mathe-Studium - "aus Liebe zu Kindern wollte ich Lehrerin werden".

Um ihr Studium zu finanzieren, schrieb sie einen Roman, schickte ihn "voller Herzklopfen" an den Bastei-Verlag. "Leider wurde mein Thema, Liebe und Grusel, dort gerade eingestellt. Doch der Lektor fand meinen Stil gut. Ich solle für die Bergdoktor-Serie schreiben."

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1200 Mark verdiente Katja Martens mit ihrem ersten "Bergdoktor", an dem sie vier Monate lang feilte.

Katja Martens (47) verdiente mit dem Schreiben "einige 100.000 Euro"

An einem Roman für die Bastei-Hefte arbeitet Katja Martens etwa eine Woche.
An einem Roman für die Bastei-Hefte arbeitet Katja Martens etwa eine Woche.  © Ralph Kunz

Nach dem 1. Staatsexamen brach die Chemnitzerin ihr Studium ab, machte das Fabulieren zum Beruf. Heute braucht sie für einen Roman noch eine Woche.

800 Geschichten hat Martens inzwischen verfasst, 72.000 Buchseiten gefüllt, Hunderttausende Leser*innen glücklich gemacht und (vor Steuern) "einige 100.000 Euro verdient".

Katja Martens fühlt sich wohl in jeder Romanwelt. Fürstenhäuser, Dr. Stefan Frank, Lassiter-Western, Badewannen-Thriller, die eigene Tierarztserie "Vier Pfoten für Julia", Historienromane ("Im Herzen das Licht") und vieles mehr.

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Die Autorin, die mit ihrem ebenfalls schreibfreudigen Mann, mit Katze und Schildkröte heute in Grünhain-Beierfeld lebt, kann mit dem Vorwurf, Heftromane seien Schund, gut leben: "Das kommt nur von Leuten, die nie einen Heftroman gelesen haben. Ich mache Menschen eine Freude."

Titelfoto: Ralph Kunz

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