Diese Stadt im Erzgebirge kann noch mehr als Räuchermann, Schwibbogen und Lichterengel

Seiffen - Das sind doch Räuchermann, Schwibbogen, Pyramide, Lichterengel und Kirchlein!? Natürlich, an erster Stelle. Doch der kleine, zauberhafte Ort im Erzgebirge hat noch andere sehenswerte Seiten, die einen Besuch auch außerhalb der Adventszeit empfehlenswert machen.

Seiffen im Winter. Dieses (Klischee-)Bild steht in aller Welt für den zauberhaften Ort.
Seiffen im Winter. Dieses (Klischee-)Bild steht in aller Welt für den zauberhaften Ort.  © dpa/Jan Woitas

"Zum Beispiel unsere Erlebniswelt", wirbt Sebastian Hofmann. Hier kann man den ganzen Tag verbringen."

Der 44-Jährige ist leitender Angestellter in Seiffens charmantem Freizeitpark, der so gar nichts mit seinen lärmenden großen Brüdern im Westen der Republik gemein hat. "Die Erlebniswelt sind Sommerrodelbahn, der neue Riesenspielplatz, Restaurant 'Essbahn' und die Modelleisenbahnanlage über zwei Etagen."

Klar, mit Augustusburg, Altenberg, Oberwiesenthal oder Oberoderwitz - um nur einige zu nennen - haben noch andere sächsische Gemeinden solcherlei Abfahrten. "Aber unsere ist landschaftlich besonders schön eingebettet. Vor allem haben wir neun Steilkurven, also richtige Kracher", sagt Hofmann und lädt zu einer Sause-Fahrt ein.

Feuerwehreinsatz in Gartenanlage, aber ohne Brand
Erzgebirge Feuerwehreinsatz in Gartenanlage, aber ohne Brand

900 Meter ist die Strecke lang, davon führen 733 Meter bergab. So viel Wind um die Ohren macht hungrig. Die "Essbahn"-Gastronomen haben sich auf Gäste aus nah und fern eingestellt: Für den Heimattreuen gibt es Sülze vom regionalen Fleischer, für die Gäste aus der Ferne (besonders aus Berlin und Brandenburg kommen sie) stehen auch Burger auf der Speisekarte.

Die Kinder freuen sich über unverwüstliche Ost-Küche, nämlich Nudeln mit Tomatensauce und Käse! Geht immer. Dazu noch Himbeerbrause und die Mahlzeit ist perfekt. Die Erwachsenen aus der Hauptstadtregion wiederum freuen sich, mit "Freiberger" endlich mal wieder ein ordentliches Bier auf dem Tisch zu haben.

"Willkommen!" Sebastian Hofmann (44) vor dem Eingangsbereich der "Erlebniswelt".
"Willkommen!" Sebastian Hofmann (44) vor dem Eingangsbereich der "Erlebniswelt".  © Petra Hornig
In der "Erlebniswelt" kommt garantiert keine Langeweile auf.
In der "Erlebniswelt" kommt garantiert keine Langeweile auf.  © Petra Hornig

Neben Freizeitspaß gibt es hier auch attraktive Jobs

Huiii! Papa Jens (45) und Mama Anja (38) testen mit Töchterchen Mathilda (4) die Sommerrodelbahn.
Huiii! Papa Jens (45) und Mama Anja (38) testen mit Töchterchen Mathilda (4) die Sommerrodelbahn.  © Petra Hornig

Gut gestärkt geht's zur Modellbahnanlage. Während der neue Spielplatz kostenfrei genutzt werden darf, heißt es hier nochmals löhnen. Erwachsene zahlen 5, Kinder 3 Euro.

Bei der Rodelbahn wird pro Fahrt gezahlt: Erwachsene 3,50 Euro, Kinder gestaffelt. Es gibt aber auch Sammelkarten. Abschließend kann man noch zum Abenteuerspielplatz mit Holzgeräten und Hüpfburg.

Wer übrigens arbeiten will, wo andere Urlaub machen, ist willkommen. Die Erlebniswelt sucht Mitarbeiter. Die Sommerrodelbahn mit Restaurant, Spielplatz und Modellbahn hat in den Ferien täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, danach etwas verkürzt zwischen 11 und 17 Uhr. Schließzeit ist zwischen Oktober und April.

Schwerer Unfall im Erzgebirge: Renault überschlägt sich auf Landstraße
Erzgebirge Schwerer Unfall im Erzgebirge: Renault überschlägt sich auf Landstraße

Tipp: Gäste aus Ostsachsen sollten aktuell über Freiberg und dann Sayda fahren, da die direkte Anreise über Dresden via Dippoldiswalde durch Baustellen blockiert ist. erlebniswelt-seiffen.de

Leonie (13) und Bruder Lucas (8) hat es die TT-Modelleisenbahn angetan.
Leonie (13) und Bruder Lucas (8) hat es die TT-Modelleisenbahn angetan.  © Petra Hornig
Enna (8, r.) und ihr Bruder Arik (11) testen die große Murmelbahn.
Enna (8, r.) und ihr Bruder Arik (11) testen die große Murmelbahn.  © Petra Hornig

Das Dorf der Männelmacher

Die Seiffener Holzkunst ist noch echtes Handwerk.
Die Seiffener Holzkunst ist noch echtes Handwerk.  © dpa/Hendrik Schmidt

Die reizvollste Jahreszeit für einen Seiffen-Besuch ist zweifelsohne der Advent. Dann strahlt das Dorf der Männelmacher (und Männelmacherinnen wie Eva Beyer) als lebendiges Postkarten- und Weihnachtskalender-Motiv. Doch dann ist auch am meisten los. Zumindest in normalen Zeiten.

Aber die Läden und Handwerksstuben haben das ganze Jahr über geöffnet. Wer also seinen neuen Advents- oder Osterschmuck in Ruhe aussuchen will, sollte darum lieber jetzt fahren. Die offiziellen Schauwerkstätten haben geöffnet, es gibt wunderbare Führungen durch den Ort.

Im Advent hat fast jeder Haushalt ein Stück Seiffen daheim.
Im Advent hat fast jeder Haushalt ein Stück Seiffen daheim.  © dpa/Hendrik Schmidt

Und es gibt mit der "Kugeltour" neuerdings einen originellen Erlebnispfad. Genauer: Das Murmeln ist zurück.

Titelfoto: Petra Hornig

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