Erzgebirge: Letzter Wismut-Schacht wird mit Beton verfüllt

Aue-Bad Schlema - Die Wismut war zu DDR-Zeiten der viertgrößte Uran-Produzent weltweit. Nach der Wende kümmert sich das Nachfolgeunternehmen um die Renaturierung der Bergbau-Anlagen. Der letzte Förderschacht wurde am Donnerstag in Aue-Bad Schlema (Erzgebirskreis) für immer versiegelt.

Etwa 850 Kubikmeter Beton wurden kontinuierlich in die Röhre gegossen.
Etwa 850 Kubikmeter Beton wurden kontinuierlich in die Röhre gegossen.  © Ralph Kunz

Circa 850 Kubikmeter Beton wurden kontinuierlich in die Röhre von Schacht 208 der Lagerstätte Schlema-Alberoda gegossen.

"Dann muss gewartet werden, bis der ganze Beton ausgehärtet ist, circa 50 Tage", sagt Wismut-Sprecher Frank Wolf (61). Danach müssen die obersten Meter aufgefüllt und mit einer Betonplatte verschlossen werden.

"Das ist sehr aufwendig, aber letztendlich wollen wir hier auch was für die Ewigkeit", so Frank Wolf.

Sanierungsarbeiten bis Herbst: Weg über Stausee gesperrt
Erzgebirge Sanierungsarbeiten bis Herbst: Weg über Stausee gesperrt

Allein 80.000 Tonnen Uran wurden in Aue und Bad Schlema gefördert.

Der Schacht 208 wurde ab 1949 gebaut, 1951 in Betrieb genommen sowie in den 60er-Jahren erweitert.

Die Projektleiterin für Bergbau und Sanierung, Susann Krächan (40), sagt: "Man ist schon etwas wehmütig, wenn man bedenkt, dass man in die 208 nicht mehr einfahren kann. Aber damit ist auch wieder ein Meilenstein geschafft."

Susann Krächan (40) ist die Projektleiterin für Bergbau und Sanierung.
Susann Krächan (40) ist die Projektleiterin für Bergbau und Sanierung.  © Ralph Kunz
Eine Betonpumpe und Betonmischer stehen am Schacht 208 in Aue-Bad Schlema. Der ehemalige Förderschacht wurde am Donnerstag verfüllt.
Eine Betonpumpe und Betonmischer stehen am Schacht 208 in Aue-Bad Schlema. Der ehemalige Förderschacht wurde am Donnerstag verfüllt.  © Ralph Kunz

Nun sollen noch Betriebsgebäude abgerissen und die Halde 208 ebenfalls renaturiert werden.

Titelfoto: Ralph Kunz

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