Erzgebirgsbahn stellt 2024 Betrieb ein: Wie geht es danach weiter?

Chemnitz - Das Aus der Erzgebirgsbahn ist beschlossene Sache. Grund: Die Deutsche-Bahn-Tochter hatte für die Neuvergabe ab kommendem Jahr kein Angebot eingereicht. "Der aktuelle Verkehrsvertrag läuft bis Juni 2024", bestätigte eine DB-Sprecherin gegenüber TAG24. Wie es danach weitergeht, ist nun weitgehend geklärt.

VMS-Sprecher Falk Ester (54) ist zuversichtlich, einen reibungslosen Übergang zu schaffen.
VMS-Sprecher Falk Ester (54) ist zuversichtlich, einen reibungslosen Übergang zu schaffen.  © Maik Börner

Übernommen werden die Strecken zwischen Chemnitz und Olbernhau sowie Chemnitz und Cranzahl (über Annaberg-Buchholz) von der City-Bahn Chemnitz des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS).

"Dafür werden auch aktuell zusätzliche Triebwagen besorgt und neue Lokführer gesucht und ausgebildet", erklärt VMS-Sprecher Falk Ester (54).

Insgesamt 26 neue Lokführer sollen eingestellt werden. Wegen des unerwarteten Endes war eine EU-weite Ausschreibung nicht realisierbar. An der Taktung, Kapazität und Anzahl der Fahrten soll sich laut VMS nichts ändern. Ester geht davon aus, dass man den Übergang reibungslos über die Bühne bringen wird.

Sanierungsarbeiten bis Herbst: Weg über Stausee gesperrt
Erzgebirge Sanierungsarbeiten bis Herbst: Weg über Stausee gesperrt

Die Strecke zwischen Zwickau und Johanngeorgenstadt soll zukünftig von der Vogtlandbahn betrieben werden. Auf Nachfrage wollte sich die Länderbahn jedoch nicht zum noch laufenden Vergabeverfahren und vor dem Verstreichen der Einspruchsfrist äußern.

Der Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, Markus Haubold, sieht die geringere Sitzplatzkapazität der neuen Fahrzeuge problematisch: "Pro neuem Fahrzeug werden ungefähr 70 Plätze zur Verfügung stehen, was nur noch halb so viele sind wie aktuell".

Ab Sommer 2024 soll die Erzgebirgsbahn durch City-Bahn und Vogtlandbahn ersetzt werden.
Ab Sommer 2024 soll die Erzgebirgsbahn durch City-Bahn und Vogtlandbahn ersetzt werden.  © Kristin Schmidt

In den Hauptverkehrszeiten und zu touristischem Verkehr werden Doppeltraktion notwendig sein, was die Züge nicht durchgehend begehbar macht.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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