Zwönitz - Der längst totgesagte Tante-Emma-Laden hat offenbar den Schritt in die Zukunft geschafft. In der Erzgebirgsstadt Zwönitz öffnete kürzlich "Herr Anton", der rund um die Uhr und auch am Wochenende vielfältige regionale Produkte in Automaten bereithält. Das Konzept könnte vor allem auf dem Dorfe die Versorgungsprobleme lösen.

Sieben mannshohe Kühlschränke sind mit über 200 verschiedenen Artikeln vollgepackt: Frische Molkerei- und Fleischprodukte, Snacks und Getränke sowie liebevoll angerichtete Leckereien regionaler Lebensmittelhersteller. Bezahlt wird bar, mit Karte oder dem Handy.

Bestückt werden die Automaten vom Chef des ortsansässigen Restaurants "Zur Börse".

Während der Lockdowns suchte Alexander Schnerrer nach Möglichkeiten, seine Gerichte auch weiter an seine Gäste weiterzugeben. Und so fand er das aus dem Münsterland stammende Franchise-Modell "Herr Anton".

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Die Idee stieß in der Region sofort auf Begeisterung: EU-Fördermittel wurden freigegeben und der Bürgermeister schickte den Bauhof zur Hilfe.

Und nun finden sich Alexander Schnerrers Gerichte auch in Gläsern zum Aufwärmen im Automaten - etwa Ragout fin, Roulade mit Klößen oder die Spargelsuppe.

Seine Geschäftspartnerin Mira Werth: "Wir achten auch darauf, dass wir uns von den üblichen Supermarkt-Angeboten unterscheiden. So kommen etwa die Grillsaucen, Käse, Bier, Marmelade oder Backmischungen von kleinen Erzeugern aus der näheren Umgebung."

Wichtig ist ihr die Kundenresonanz: "Über soziale Netzwerke wird auch abgestimmt, welche Artikel neu ins Sortiment aufgenommen werden. So wissen viele Zwönitzer Bescheid, dass es übermorgen leckere Donuts gibt." Immer was Neues, auch saisonal.

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Nach den ersten sechs Wochen sind die Betreiber optimistisch, dass sich das Konzept auch dauerhaft lohnt. Mira Werth: "Wir werden wohlwollend beobachtet, erhalten auch Nachfragen von ebenfalls interessierten Bürgermeistern in der Region."