Nach tödlichem Busunfall im Erzgebirge: Eltern fordern sicheren Schulweg

Sehmatal - Anfang Dezember starb im Erzgebirge ein Zehnjähriger bei einem schweren Busunglück. Nun fordern Eltern einen sicheren Schulweg für ihre Kinder.

Angezündete Kerzen erinnern an der Unfallstelle an das tragische Busunglück.
Angezündete Kerzen erinnern an der Unfallstelle an das tragische Busunglück.  © Niko Mutschmann

Aktuell muss ein Schulbus im Erzgebirge wegen einer monatelangen Sperrung der Verbindungsstraße zwischen Cranzahl und Neudorf einen kilomeiterlangen Umweg fahren - zu dem unter anderem auch die abschüssige Unfallstraße gehört.

Bereits im Vorfeld wurden vonseiten der Eltern Bedenken zu der Strecke geäußert, doch bisher nicht erhört.

"So sitzen unsere Kinder eingeengt in den Bussen, meist ohne Sitzplatz und passieren bis an die Frontscheibe gedrängt diese gefährliche Umleitung und auch ein Stück der B95", heißt es in der Petition für einen sicheren Schulweg.

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Dabei präsentieren die Initiatoren auch eine Alternative: "Eventuell wäre die Fichtelbergbahn eine Lösung oder eine Öffnung der Baustelle für Schulbusse. Auch der sichere Transport der Kinder im Bus liegt uns für die Zukunft sehr am Herzen. Im Moment gehen alle an ihre Grenzen, die Kinder und die Busfahrer ebenfalls."

Mit dieser Petition soll laut Beschreibung kein Beschuldigter, sondern nur eine Lösung gefunden werden, damit die Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen.

Bisher unterstützen 1222 Personen die Online-Petition. Weitere Informationen dazu und die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen, findet Ihr unter: https://www.openpetition.de/petition/online/ein-sicherer-schulweg-im-sehmatal-nach-busunglueck.

Ermittlungen gegen Busfahrer laufen

Der Busfahrer wurde schwer verletzt.
Der Busfahrer wurde schwer verletzt.  © Nico Mutschmann

Am Morgen des 5. Dezember verunglückte ein Schulbus in Sehmatal seitlich mit einem Winterdienstfahrzeug und knallte anschließend frontal gegen einen Baum.

Dabei wurden 13 Menschen, darunter elf Kinder, verletzt - darunter eine 59-Jährige und der Busfahrer schwer. Ein zehnjähriger Junge starb noch am Unfallort.

Gegen den Busfahrer laufen nun die Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Details zur Unfallursache liegen aktuell noch nicht vor.

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Für die Familie des verstorbenen Jungen wurde eine Spendenkampagne eröffnet. Bisher kamen über 100.000 Euro zusammen. Weitere Infos dazu findet Ihr unter: https://www.gofundme.com/f/helft-markus-familie-in-der-trauer-vor-weihnachten.

Titelfoto: Niko Mutschmann

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