Nächstes Weibchen ausgewildert: Bald Luchsnachwuchs im Erzgebirge?

Eibenstock - Seit einigen Wochen ist der Luchs zurück im Erzgebirge. Nun wurde das nächste Tier ausgewildert.

Das Luchsmännchen Juno wurde bereits am 18. März im Erzgebirge ausgewildert, ebenso wie ein weiteres Weibchen.
Das Luchsmännchen Juno wurde bereits am 18. März im Erzgebirge ausgewildert, ebenso wie ein weiteres Weibchen.  © Archiv Naturschutz LfULG/Alexander Sommer

Seit Donnerstagabend erkundet das Luchsweibchen Alva ihre neue Heimat. Wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilte, ist die Katze bereits der dritte Luchs, der im Westerzgebirge, genauer gesagt im Eibenstocker Forst, ausgewildert wurde.

Am 18. März wurden die ersten beiden Tiere ins Erzgebirge gebracht: Weibchen Nova und Männchen Juno. Die beiden Weibchen wurden im Schweizer Jura gefangen und nach dreiwöchiger Quarantäne nach Sachsen gebracht.

"Sowohl der Transport als auch die Auswilderung sind gut und störungsfrei verlaufen", so ein Sprecher des LfULG.

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Alva ist drei Jahre alt, geschlechtsreif und in einer guten körperlichen Verfassung. Beim Öffnen der Transportkiste sei sie direkt herausgesprungen und habe Deckung zwischen den Fichten gesucht.

Juno stammt nicht wie seine Artgenossinnen aus der Schweiz, sondern kommt aus dem Wildkatzendorf Hützscheroda in Thüringen. Man hofft, dass die Tiere nun im Erzgebirge eine neue Population etablieren und die empfindliche mitteleuropäische Luchspopulation stärken.

Die Auswilderung der Luchse fand im Rahmen des Projekts "RELynx" statt. Bis 2027 sollen insgesamt bis zu 20 Luchse in Sachsen heimisch werden.

Weibchen Nova erkundet schon Region

Alva wurde am Donnerstagabend im Eibenstocker Forst freigelassen.
Alva wurde am Donnerstagabend im Eibenstocker Forst freigelassen.  © Archiv Naturschutz LfULG/Alexander Sommer

Die drei ausgewilderten Luchse sind mit GPS-Halsbändern ausgestattet, sodass ihr Aufenthaltsort überwacht werden kann. "Die Überwachung der Aufenthaltsorte und in gewisser Weise auch des Verhaltens der Tiere ist ein wesentlicher Baustein der wissenschaftlichen Begleitung. Daraus lassen sich Informationen zum Status der Tiere, zur Nutzung des Lebensraumes, zu möglichen Gefahrenstellen und auch zum Beuteerwerb oder einer eventuellen Abwanderung ableiten", so das Landesamt.

Auch wenn einem Tier etwas zustößt, gibt der Sender ein Signal ab und es kann eine Suche gestartet werden.

Von Nova und Juno liegen bereits erste Daten vor. Während das Männchen noch etwas zurückhaltend ist, erkundet Nova bereits ihre neue Heimat und hat sich ein neues Zuhause westlich vom Auswilderungsort gesucht. Dabei hat sie auch Straßen überquert, meidet aber Ortschaften.

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Ob es bald Baby-Luchse geben wird, ist noch ungewiss: "Noch scheinen Nova und Juno sich nicht getroffen zu haben. Es bleibt spannend, ob eines der Luchsweibchen sich noch in diesem Frühjahr mit Juno fortpflanzen wird", teilt der Sprecher mit.

Titelfoto: Archiv Naturschutz LfULG/Alexander Sommer

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