Mit Nemo und Dorie: Unterwasser-Abenteuer in Sachsens höchstem Ort

Oberwiesenthal - Tierisch was los ist nicht nur in Großstadt-Zoos - auch in unserer Region gibt es echte Geheimtipps für spannende Besuche in Familie. Ob Tierpaerk, Falknerei oder Alpaka-Farm: In der neuen TAG24-Serie "Unsere tierischen Lieblinge" stellen wir Ihnen einige Adressen vor, bei denen sich ein Besuch lohnt. Teil 2: das Tropenaquarium Oberwiesenthal.

Nach monatelanger Corona-Pause hat das Meeresaquarium am Fichtelberg wieder geöffnet.
Nach monatelanger Corona-Pause hat das Meeresaquarium am Fichtelberg wieder geöffnet.  © Uwe Meinhold

Wer das Meer erleben will, muss in Sachsen hoch hinauf: Deutschlands höchstgelegenes Meeres- und Tropenaquarium befindet sich seit 2011 am Fichtelberg in Oberwiesenthal. Neben Krokodilen, Piranhas und einem Katzenhai krabbelt und raschelt es auch in Terrarien.

Einst warb der Besitzer Mario Gemballa (56) mit dem höchstgelegenen Korallenriff. Davon sind nur noch Reste erhalten, Corona hat an der Anlage genagt. "In guten Zeiten hatten wir 3 000 Besucher im Monat. Dann mussten wir neun Monate schließen. Tägliche Kosten für Strom und zwei Tierpfleger ohne Einnahmen - wir mussten sparen, um zu überleben", sagt der gelernte Forstwirt und Umweltschutztechniker.

Bunte Süßwasserfische vom Amazonas, aus Afrika und Südostasien füllten zur Wiedereröffnung die 39 Wasserbecken auf und laden zu einem Spaziergang durch die Unterwasserwelt ein.

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Spannend sind die hungrigen Piranhas. Sie schwimmen mit anderen Fischen im großen Becken, ohne sie zu fressen. "Dafür habe ich einen Trick, den ich aber nicht verrate", sagt Mario Gemballa. "Einfach vorbeikommen und selbst herausfinden."

Tierpfleger Uwe Sebastian (44) reinigt das neue Amazonaslandschaft.
Tierpfleger Uwe Sebastian (44) reinigt das neue Amazonaslandschaft.  © Uwe Meinhold

Besucher lernen viel über die krabbelnden Bewohner

Aquariums-Chef Mario Gemballa (56) zeigt eine Riesenstabschrecke.
Aquariums-Chef Mario Gemballa (56) zeigt eine Riesenstabschrecke.  © Uwe Meinhold

Eine Geschichte für sich sind die Stumpfkrokodile aus Afrika. In Oberwiesenthal leben drei Exemplare, alles Weibchen. Mario Gemballa: "Obwohl die Männchen fehlen, bauen sie Nester für den Nachwuchs. Und untereinander führen sie Zickenkrieg. Darum musste ich die Damen trennen."

Ebenso spannend sind die Terrarien. Da gibt es Pfeilgiftfrösche, die nur fünf Zentimeter groß werden, aber bis zu 20 Menschen töten können. "Bei unserer Nahrung verlieren sie jedoch ihr Gift", beruhigt der Chef.

Besucher lernen viel über die krabbelnden Bewohner. Dass Gespenstschrecken gern Himbeeren futtern oder Riesengespenstschrecken mit bis zu 35 Gramm die schwersten Insekten der Welt sind. Der Schwarze Laos-Skorpion oder die Vogelspinnen laden zum Streicheln ein (besser nicht).

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Oberwiesenthal bietet im Aquarium eine besondere Welt. Mario Peuker (50), Sarah Isabell Jork (30) und Tochter Hazel Felia Jork (3) aus Bautzen tauchten tief ein: "Wir entdeckten das Aquarium zufällig beim Spaziergang. Mit Meerestieren haben wir am Fichtelberg nicht gerechnet."

Da staunen Groß und Klein: Ausgerechnet im höchsten Punkt des Ostens gibt's Meeresfische zu bestaunen.
Da staunen Groß und Klein: Ausgerechnet im höchsten Punkt des Ostens gibt's Meeresfische zu bestaunen.  © Uwe Meinhold

Das Wichtigste in Kürze

Öffnungszeiten: ist bis auf Heiligabend und Silvester täglich 10 -17.30 Uhr.

Eintritt: 8/erm. 7 Euro, Kinder (3 - 16): 4 Euro, Familien: 20 Euro, gesonderte Gruppentarife

Adresse: Vierenstraße 11a, 09484 Oberwiesenthal

Weitere Infos: www.meeresaquarium-oberwiesenthal.de

In O'thal leben sogar Stumpfkrokodile.
In O'thal leben sogar Stumpfkrokodile.  © Uwe Meinhold

Nemo und Dorie sind die Stars

Zum Knutschen! Clownfisch "Nemo" und seine bunten Mitbewohner sind die Lieblinge
Zum Knutschen! Clownfisch "Nemo" und seine bunten Mitbewohner sind die Lieblinge  © Uwe Meinhold

Das Tropenaquarium samt Terrarium in Oberwiesenthal hat Tausende Tiere. Aber zwei sind die unbestrittenen Stars bei jüngeren Besuchern: Nemo und Dorie.

"Die Kinder drücken sich an den Scheiben die Nasen platt und erzählen ganz aufgeregt vom Film ,Findet Nemo'", weiß der Besitzer Mario Gemballa (56). Der orange-weiß gestreifte Clownfisch (Amphiprion ocellaris) lebt im Pazifik und Indischen Ozean. Eine Laune der Natur: "Nemos" werden immer als Männchen geboren. Erst später verwandeln sich einige in Weibchen. Ein Weibchen ist auch der ranghöchste Fisch im Schwarm.

Dorie hingegen gehört zu den blau-gelben Paletten-Doktorfischen (Paracanthurus hepatus), die in Korallenriffen im Pazifik leben. Die prächtigen Fische werden bis zu 30 Zentimeter groß - "Nemos" hingegen sind mit rund zehn Zentimetern eher klein. Übrigens: Im Gegensatz zur Film-Dorie haben Paletten-Doktorfische ein gutes Gedächtnis.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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