Thum/Berlin - "Sachsen verhöhnen" ist seit jeher ein Lieblingssport der Berliner. Aber was zurzeit in den Medien der Hauptstadt abläuft, hat Seltenheitswert. Dabei geht es nur um den simplen Schusselfehler eines Bürgermeisters.

"Einfach peinlich: In Sachsen kennt man Dathes Tierpark nicht!", ereifert sich zum Beispiel Norbert Koch-Klaucke, Kolumnist beim "Berliner Kurier". "Ich war bisher der Meinung, dass man vor allem im Osten Deutschlands den größten Landschaftstierpark Europas und dessen legendären ersten Direktor kennt. Doch da sollte ich mich gewaltig irren."

Andere Blätter zitieren Leserbriefe und vermeintlich erboste Anrufe aus Sachsen.

Was wirklich passiert ist: Auf einer Gedenktafel des Städtchens Thum im Erzgebirge wird der Zoologe Heinrich Dathe (1910-991) dem Berliner Zoo zugeordnet. Tatsächlich war Professor Dr. Dr. Dathe Mitbegründer und Leiter des Tierparks. Der liegt im Osten der Stadt (1955). Und genau da scheint ein wunder Punkt bei den Berlinern getroffen.

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Denn der Zoologische Garten ist eine uralte Institution (von 1844) im Westen der Stadt ..."Verzapft" hat den kleinen Fehler der Bürgermeister von Thum, Thomas Mauersberger (38, CDU). Er steht dazu, sieht die Sache gelassen und will auch nicht wirklich von einem Fehler sprechen.

"Innerhalb der Kommune ist dies kein Thema, was für Aufregung sorgt", sagt er. Darum bleibe es auch beim Wortlaut.

"Sicher ist es richtig, dass es korrekterweise als Eigenname 'Tierpark Berlin' heißen muss, dennoch handelt es sich dabei ja trotzdem um einen 'Zoo'. Selbst die 'Freunde der Hauptstadtzoos' werben mit dem Slogan: 'Eine Stadt – zwei Zoos – ein Förderverein'", so der Bürgermeister.

Was wohl der Professor dazu gesagt hätte? Sicher wäre er auf der Seite "seiner" Sachsen gewesen. Denn Dathe wurde in Reichenbach/Vogtland geboren.