Langen/Offenbach am Main - Personen samt Bollerwagen am Maifeiertag stellen weder für uns Normalos, noch für die Polizei einen ungewöhnlichen Anblick dar. Doch ein Gefährt, welches den Beamten am gestrigen Montag in Südosthessen unter die Augen kam, stellte dann doch eine kuriose Ausnahme dar.

Gerade aufgrund der erhöhten Tendenz zum Alkoholkonsum befand sich eine Streife der Polizei in Langen (Landkreis Offenbach) auf Patrouille. Am Abend sollte den Beamten dann tatsächlich etwas keinesfalls Alltägliches unter die Augen kommen.

Wie ein Sprecher des südosthessischen Polizeipräsidiums erst am Dienstagnachmittag mitteilte, fiel den Ermittlern ein äußerst untypisch anmutender Bollerwagen ins Auge, aus dem laute Musik dröhnte. Gegen 20 Uhr nahmen die Polizisten das vierrädrige Gefährt in der Südlichen Ringstraße dann genauer unter die Lupe - und trauten ihren Augen kaum.

Wie sich herausstellte, war der Bollerwagen in Eigenregie umgebaut und nicht nur um die Musikbox, sondern auch um einen Elektromotor sowie eine Lenkvorrichtung ergänzt worden.

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Damit hatte der Besitzer - bewusst oder unbewusst - dafür gesorgt, dass es sich bei dem eigentlichen Zugwagen plötzlich um ein, in diesem Fall nicht zugelassenes, Kraftfahrzeug handelte.

Doch nicht nur das Gefährt "Marke Eigenbau" selbst erregte die Aufmerksamkeit der Beamten, auf ihm befanden sich auch noch mehrere geleerte Bierflaschen!

Dies war für die Ermittler Grund genug, auch den 45 Jahre alten Mann aus Langen einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Weil ein Atemalkoholtest stattliche 1,7 Promille ergab, musste sich der Bollerwagen-Besitzer einer Blutprobe unterziehen.

Schließlich musste er sich wegen des Verdachts der Trunkenheit am Steuer sowie wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungs- und das Kraftfahrzeugsteuergesetz verantworten. Seinen "getunten" Bollerwagen war er darüber hinaus ebenfalls los.