Umfrage zu Arbeit und Gesundheit: "Personalmangel macht Hessen krank"

Frankfurt am Main - Fast jeder zweite Hesse (47 Prozent) erlebt der Krankenkasse DAK zufolge im Job regelmäßig Personalmangel und leidet deshalb unter deutlichen gesundheitlichen Folgen.

Besonders dramatisch ist die Lage demnach offenbar bei pflegenden Berufen, etwa in der Altenpflege. (Symbolbild)
Besonders dramatisch ist die Lage demnach offenbar bei pflegenden Berufen, etwa in der Altenpflege. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Zu diesem Ergebnis kommt der am heutigen Montag veröffentlichte Report "Gesundheitsrisiko Personalmangel" von der DAK Hessen und dem Forsa-Institut.

"Der Trend hin zu ständigem Personalmangel ist besorgniserregend, denn diese Dauerbelastung kann auf Kosten der Gesundheit gehen", sagte Britta Dalhoff, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hessen. Der Druck würde wiederum zu mehr Krankheitsfällen führen und die Situation weiter verschärfen.

Mehr als die Hälfte aller von Personalnot Betroffenen sei ständig müde oder erschöpft. Ein Drittel hat Schlafstörungen oder Rückenschmerzen und etwa jede fünfte betroffene Person leidet der Studie zufolge unter Kopfschmerzen.

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Am dramatischsten sei die Lage in Berufen mit großer Personalnot, wie etwa in der Altenpflege. Hier gebe es die meisten Fehltage, während Beschäftigte gleichzeitig besonders oft krank zur Arbeit gehen würden. 70 Prozent dieser Arbeitnehmer hätten in den vergangenen Monaten auch krank gearbeitet.

Es sei ein Teufelskreis, da viele wegen der hohen Arbeitslast ihre Arbeitszeit reduzieren wollten, was den Druck weiter erhöhe, teilte Dalhoff mit.

Für die Studie wurden die Daten von mehr als 265.000 erwerbstätigen Versicherten der DAK in Hessen ausgewertet und rund 1000 Erwerbstätige im Land repräsentativ durch das Forsa-Institut befragt.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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