Geldtransporter überfallen und abgefackelt: Polizei gibt neue Details bekannt

Gützkow - Fünf Monate nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter bei Gützkow (Vorpommern-Greifswald) hat die Polizei Einzelheiten aus den Ermittlungen bekanntgegeben.

Die Täter zündeten neben dem Geldtransporter auch den Fluchtwagen an.
Die Täter zündeten neben dem Geldtransporter auch den Fluchtwagen an.  © Polizeipräsidium Neubrandenburg

So wurden bei dem bewaffneten Überfall Anfang März an einer präparierten Autobahn-20-Auffahrt insgesamt 3,1 Millionen Euro erbeutet, wie die Polizei in Neubrandenburg am Dienstag mitteilte. Einer der Tatverdächtigen sei bereits wegen eines anderen Deliktes in U-Haft.

Er sei mit anderen Komplizen in Niedersachsen, wenige Wochen nach dem Überfall gefasst worden. Dabei hatte die Polizei auch eine Maschinenpistole sichergestellt.

Die Räuber hatten den Geldtransporter an der A20-Auffahrt Gützkow damals abgepasst, als dieser von Greifswald nach Neubrandenburg unterwegs war, um Geld zur Bundesbank zu bringen. Sie stoppten das Sicherheitsfahrzeug mit Hilfe von Autos und Betonblöcken.

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Zwei Täter gaben vermutlich mit Maschinenpistolen Warnschüsse auf das Fahrzeug ab, besprühten die Frontscheibe mit Farbe und öffneten das Fahrzeug gewaltsam von hinten.

Die zwei Wachmänner blieben im Fahrzeug, bis die Räuber verschwanden und stiegen danach aus. Verletzt wurde niemand. Eines der Opfer sei aber bis heute nicht arbeitsfähig. "Ich sah eine vermummte Person und da realisierte ich, dass es ein Überfall war. Es knallte mehrfach. In diesem Moment bekam ich Todesangst", berichtete einer der Insassen der Polizei.

Die Polizei stellte nach dem Überfall dieses Maschinengewehr sicher.
Die Polizei stellte nach dem Überfall dieses Maschinengewehr sicher.  © Polizeipräsidium Neubrandenburg

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Einen Flucht-Transporter setzten die Räuber mehrere Kilometer weiter an einem Wald bei Müssentin in Brand, wo sie in ein drittes, bisher unbekanntes Auto zur Flucht stiegen. Gesucht wurden seitdem zwei maskierte Täter, die am Tatort gesehen wurden, sowie ein oder zwei Helfer. Es war einer der schwersten Überfälle dieser Art im Nordosten seit 1990.

Die Polizei hofft auf Hinweise von Vermietern aus Niedersachsen, wo sich die Tatverdächtigen im März als Monteure eingemietet haben sollen. Zudem wird ein Zusammenhang mit einem ähnlichen Geldtransporterüberfall im Januar bei Potsdam geprüft.

Titelfoto: Polizeipräsidium Neubrandenburg

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