Und wer fährt jetzt? Polizei muss drei potenzielle Autofahrer wegen Drogen vom Lenker fern halten

Lindau - Stell dir vor, du hast vier Autofahrer und keiner darf ans Lenkrad. Vor diesem Problem standen nun drei ungarische Staatsbürger, die auf der A96 kontrolliert wurden.

Bei der Durchsuchung durch den Zoll wurden Anhaltspunkte auf einen Drogenkonsum festgestellt. (Symbolbild)
Bei der Durchsuchung durch den Zoll wurden Anhaltspunkte auf einen Drogenkonsum festgestellt. (Symbolbild)  © Patrick Pleul dpa/lbn

Die drei Personen im Alter von 20, 27 und 44 Jahren gingen am Samstagabend einer Zollstreife ins Netz. Sie kamen aus der Schweiz und hatten bei der Einreise diverse Gegenstände nicht ordnungsgemäß verzollt beziehungsweise versteuert.

So weit, so ärgerlich für die ertappten Insassen. Allerdings wurde dann auch noch die Lindauer Polizei hinzugerufen, weil Anhaltspunkte für Drogenkonsum im Fahrzeug festgestellt wurden.

"Ein durchgeführter Drogentest beim Fahrer reagierte positiv auf Amphetamin und Methamphetamin und erhärtete somit den Verdacht", teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Sonntag mit.

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Als die Polizei den Mann nach der Blutentnahme zurückbrachte, sollte dessen Bruder die Fahrt fortsetzen. "Sicherheitshalber wurde hier durch die Streife ebenfalls ein Drogentest durchgeführt, der ebenfalls positiv auf mehrere Stoffarten reagierte."

Damit bliebe nur noch der dritte Insasse, um von der Autobahn wegzukommen. Jedoch hatte der keinen Führerschein. "Der Fahrzeugschlüssel des Wagens wurde deshalb sichergestellt", gab die Polizei weiter an.

"Kurze Zeit später riefen die drei Männer auf der Dienststelle an und gaben an, nun einen fahrtauglichen Fahrer gefunden zu haben."

Männer boten Betrunkenem Geld an, damit er sie weiter fährt

Weil der 21-Jährige alkoholisiert Reißaus nahm, warteten die Polizisten bei seiner Wohnadresse auf seine Ankunft. (Symbolbild)
Weil der 21-Jährige alkoholisiert Reißaus nahm, warteten die Polizisten bei seiner Wohnadresse auf seine Ankunft. (Symbolbild)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Also fuhren die Beamten ein drittes Mal zum Ort des Geschehens bei Sigmarszell und stellten überrascht einen alkoholisierten, 21-jährigen Lindauer fest, der sich als Fahrer präsentierte.

Er gab an, zu Fuß dort hingelangt zu sein, indem er über die Autobahn gelaufen sei. "Die drei Ungarn hätten ihn dann angesprochen und ihm Geld für die kurze Fahrt zur AS Weißensberg, folglich eine Ausfahrt weiter, angeboten, um die polizeiliche Maßnahme der Fahrtuntersagung zu umgehen."

Also packten die Beamten den Lindauer ins Auto und brachten ihn zu seinem Fahrrad - mit dem Hinweis, dass er betrunken nicht fahren dürfe. "Da er sich trotzdem auf sein Rad schwang und weder zu Fuß, noch mit dem Auto, eingeholt werden konnte, fuhr die Streife zu seiner Wohnadresse, wo er, sichtlich überrascht, in Schlangenlinien fahrend, erneut auf die Polizisten traf."

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Da er auch noch angab, dass er - zusätzlich zum Alkohol - nicht nachweisbare Betäubungsmittel konsumiert habe, wurde er für eine Blutentnahme mit auf die Dienststelle genommen.

"Den Mann erwartet nun ein Strafverfahren aufgrund des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr", teilte die Polizei abschließend mit.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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