Bombenentschärfung: Evakuierung von rund 10.000 Menschen in Göttingen

Göttingen - Bereits seit Wochen ist klar, dass in der Göttinger Weststadt möglicherweise Bomben entschärft werden müssen. Nun stehen die Arbeiten am Wochenende an. Das hat Auswirkungen für Anwohner sowie den Nah- und Fernverkehr.

In der Göttinger Weststadt wurden bei Untersuchungen verdächtige Objekte entdeckt. Es könnte sich dabei um Blindgänger handeln.
In der Göttinger Weststadt wurden bei Untersuchungen verdächtige Objekte entdeckt. Es könnte sich dabei um Blindgänger handeln.  © Swen Pförtner/dpa

Rund 10.000 Menschen müssen am Samstag und Sonntag ihre Wohnungen in Göttingen verlassen.

Wegen der möglichen Entschärfung mehrerer Weltkriegsbomben werden weite Teile der Göttinger Weststadt evakuiert, wie die Stadt mitteilte. Es gibt zudem Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr.

Von Samstag um 6 Uhr an tritt die Evakuierungszone in Kraft. In einem Radius von 1000 Metern um die Blindgänger-Verdachtspunkte dürfen sich dann keine Anwohner oder Passanten mehr aufhalten.

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Der Fluss Leine sowie einige Parkplätze und Straßen werden bereits vorher für Vorarbeiten gesperrt. Im Felix-Klein-Gymnasium wird ein Evakuierungszentrum eingerichtet.

Für Bewohner gibt es eine Servicehotline sowie einen Liveticker auf der Webseite der Stadt. Die Sperrungen sollen voraussichtlich am 1. August aufgehoben werden.

Während der Sondierungsarbeiten gibt es Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr.

Der Zentrale Busbahnhof und der Hauptbahnhof werden gesperrt.

Mehrere Züge fallen aus

Hinweisschilder kündigen seit Tagen die bevorstehende Evakuierung an.
Hinweisschilder kündigen seit Tagen die bevorstehende Evakuierung an.  © Swen Pförtner/dpa

Unter anderem werden die Regionalbahnlinien 80 und 82 nach Herzberg durch Busse ersetzt, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Züge des Fernverkehrs fallen demnach ab 9 Uhr am Samstag aus oder werden an Göttingen vorbeigeleitet. Auch der Regionalexpress 2 nach Northeim wird durch Busse ersetzt.

Zahlreiche Buslinien werden umgeleitet. An den Haltestellen Theaterplatz und Albaniplatz, östlich der Innenstadt, wird ein Kontenpunkt eingerichtet. Von dort fährt auch der Schienenersatzverkehr.

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Bereits seit Monaten werden in Göttingen rund 80 Verdachtspunkte für Blindgänger von Weltkriegsbomben geprüft. Mit Bohrungen und spezieller Messtechnik werden die Verdachtspunkte genauer untersucht.

Die Untersuchungen werden laut der Stadt Göttingen noch Jahre dauern. In fünf Fällen in der Göttinger Weststadt hatte sich der Blindgängerverdacht erhärtet, sodass nun die Evakuierung notwendig wurde.

In einem sechsten Fall gab die Stadt vor wenigen Tagen Entwarnung.

Bombenexperten werden die möglichen Blindgänger nun am Wochenende genau untersuchen und - falls notwendig - entschärfen oder kontrolliert sprengen.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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