Abgenutzte Messer, defekte Maschinen: Missstände in NRW-Fleischindustrie aufgedeckt

Düsseldorf - Kontrollen in der nordrhein-westfälischen Fleischindustrie haben zahlreiche Verstöße zutage gefördert.

Insbesondere in kleineren Betrieben seien die Missstände groß. (Symbolbild)
Insbesondere in kleineren Betrieben seien die Missstände groß. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Wie das NRW-Arbeits- und das Wirtschaftsministerium am Sonntag mitteilten, kontrollierten vom 29. August bis zum 2. September mehr als 400 Einsatzkräfte Betriebe in der Fleischbranche. Sie überprüften demnach landesweit 81 Arbeitgeber in 63 Fleischbetrieben sowie 1681 Beschäftigte.

Insbesondere wurde die Einhaltung des Arbeitsschutzes kontrolliert. In zwei Drittel der Betriebe gab es demnach Defizite bei den Arbeitsmitteln: Es wurden zum Beispiel beschädigte oder nicht vollständig zusammengebaute Maschinen verwendet, es fehlten Sicherheitsabdeckungen an Maschinen oder es waren Stapler beschädigt.

Ein grundsätzliches Problem hätten abgenutzte Messer dargestellt. Häufige und schwerwiegendere Mängel seien überwiegend in kleineren Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten festgestellt worden.

Dennoch positive Entwicklung zu verzeichnen

Die Ermittler kontrollierten insgesamt 63 Fleischbetriebe. (Symbolbild)
Die Ermittler kontrollierten insgesamt 63 Fleischbetriebe. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Die Bediensteten der Zollverwaltung leiteten in 46 Fällen Verfahren ein. 61 Sachverhalte werden noch weiter geprüft. In 30 Fällen sei möglicherweise der Mindestlohn nicht gezahlt worden.

"Im Vergleich zu unseren Kontrollen vor der Änderung des Gesetzes zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft und nachdem die Gesetzesänderung jetzt knapp zwei Jahre in Kraft ist, zeigt sich weiterhin eine vorsichtig positive Entwicklung", sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (65, CDU). "Die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten in vielen Betrieben der Fleischindustrie verbessern sich allmählich."

Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichten aber auch wieder einmal, wie wichtig gemeinsame Kontrollen weiterhin bleiben.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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