Ende der Ära Erdogan? Rund 500.000 Menschen in NRW können für Türkei-Wahl abstimmen!

Düsseldorf/Essen - Auch in Nordrhein-Westfalen hat für viele Menschen mit türkischem Pass am Donnerstag die Abstimmung für die Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei begonnen.

Bei der vergangenen Wahl 2018 hatten in NRW landesweit noch mehr als zwei Drittel der türkischen Wähler für Erdogan votiert.
Bei der vergangenen Wahl 2018 hatten in NRW landesweit noch mehr als zwei Drittel der türkischen Wähler für Erdogan votiert.  © Oliver Berg/dpa

Rund 500.000 Deutsch-Türken sind in NRW wahlberechtigt. Am Donnerstag herrschte schon am Morgen großer Andrang am Kölner Generalkonsulat, das in der angrenzenden Stadt Hürth liegt. Auch in Düsseldorf, Essen und Greven nahe Münster konnten die Menschen ihre Stimme abgeben.

Unter allen Bundesländern leben die meisten Türkischstämmigen in NRW. In der Türkei findet die Wahl am 14. Mai statt.

Umfragen zufolge hat Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu (74, CHP) gute Chancen, Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) nach 20 Jahren an der Macht abzulösen.

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"Diesmal wird es knapp für Erdogan", sagte Sabri Ayyildib, der seit gut 50 Jahren in Köln lebt. "Das Erdbeben im Februar wird sich negativ für ihn auswirken." Wie in Hürth dürfen Türken im Ausland an vielen Orten bis zum 9. Mai an die Wahlurnen kommen.

An manchen Standorten ist eine Stimmabgabe nur für einen kürzeren Zeitraum vom 29. April bis 1. Mai möglich. In NRW gilt das für Dortmund, Siegen, Aachen und Bielefeld.

NRW-Sicherheitsbehörden sind bereits in Alarmbereitschaft

Bei der vergangenen Wahl 2018 hatten in NRW landesweit mehr als zwei Drittel der türkischen Wähler für Erdogan votiert. Der Zuspruch für den 69-Jährigen in NRW war damit deutlich höher als in der Türkei selbst. Insgesamt hatte der AKP-Politiker damals 52,6 Prozent geholt.

NRW-Innenminister Herbert Reul (70) hatte vor zwei Wochen gesagt, die Sicherheitsbehörden würden das Geschehen rund um den Wahlkampf aufmerksam begleiten." Dem CDU-Politiker zufolge ist damit zu rechnen, "dass die türkische Regierung hier bei uns versucht, unsere türkischen Mitmenschen als Wähler zu mobilisieren."

Damit wirke sich die türkischen Präsidentschaftswahlen auch auf die Sicherheitslage hierzulande aus.

Erstmeldung vom 27. April, 6.33 Uhr; zuletzt aktualisiert: 11 Uhr

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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