"Im Namen des Volkes": Land NRW benötigt 10.000 Laienrichter für seine Gerichte

Düsseldorf/Köln - Schöffen gesucht: Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen werben derzeit intensiv um ehrenamtliche Laienrichter.

Laienrichter sprechen in Strafprozessen gleichberechtigt mit den Berufsrichtern Recht "im Namen des Volkes".
Laienrichter sprechen in Strafprozessen gleichberechtigt mit den Berufsrichtern Recht "im Namen des Volkes".  © Friso Gentsch/dpa

Insgesamt werden in NRW für die nächste fünfjährige Amtsperiode rund 10.000 Schöffen an den Amts- und Landgerichten gebraucht, wie die Deutsche Vereinigung der Schöffinnen und Schöffen (DVS) auf dpa-Anfrage mitteilte.

Da die Vorschlagsliste doppelt so viele Kandidaten beinhalten muss, werden aber gut 20.000 Bewerber benötigt. Laienrichter sprechen in Strafprozessen gleichberechtigt mit den Berufsrichtern Recht "im Namen des Volkes".

Viele Städte suchen noch händeringend nach Interessenten. Essen etwa braucht 1600 Personen für die Auswahl - bislang sind nach Angaben einer Sprecherin erst 700 Bewerbungen eingegangen.

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In Aachen werden knapp 600 Bewerber gesucht, gemeldet haben sich bisher 250. Auch in Münster und Bonn fehlen noch etwa die Hälfte der Kandidaten. Die Bewerbungsfristen bestimmen die Gemeinden.

Köln hat nach Angaben eines Sprechers bereits bis zum dortigen Bewerbungsschluss Ende Januar die erforderliche Zahl von fast 3300 Kandidaten erreicht, sodass niemand verpflichtet werden müsse.

Die Stadt habe in den Medien für das Amt geworben und zudem Bürger nach dem Zufallsprinzip angeschrieben, um ihr Interesse zu wecken. Bewerbungen als Jugendschöffen werden in Köln jedoch noch bis zum 30. April angenommen.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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