Mehr Treibhausgase in NRW: Verursacher in der Industrie

Köln - Das Wiederanziehen der Konjunktur nach der Corona-Pandemie und eine Zunahme der Kohleverstromung haben laut Behördenangaben in NRW für höhere Treibhausgas-Emissionen gesorgt.

Ein Stahlwerk in NRW: Die Industrie ist ein großer CO2-Verursacher.
Ein Stahlwerk in NRW: Die Industrie ist ein großer CO2-Verursacher.  © Arnulf Stoffel/dpa

Der Ausstoß der klimaschädlichen Gase stieg 2021 landesweit im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, wie das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (Lanuv) am Dienstag mitteilte.

Das entspricht einer Zunahme um sieben Prozent.

Insgesamt seien 2021 nach noch vorläufigen Zahlen 217,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente Treibhausgas ausgestoßen worden.

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Die Treibhausgas-Emissionen werden international nach CO2-Äquivalenten angegeben, da es sehr verschiedene Gase mit unterschiedlicher Wirkung auf das Klima gibt.

So entspricht eine Tonne Methan, das beispielsweise von Kühen ausgestoßen wird, laut Lanuv 24 Tonnen CO2.

Grund für die erhöhte Kohleverstromung waren 2021 laut Lanuv die geringeren Erträge aus Erneuerbaren Energien vor allem wegen fehlenden Windes.

Erste Abschaltungen von Braunkohlekraftwerken zum Jahresende 2020 hätten sich in der
Klimabilanz 2021 noch nicht bemerkbar gemacht. Allein aus der Kohleverstromung sei die Emission von 58 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2020 auf NRW-weit 70,1 Millionen Tonnen 2021 gestiegen, so die Auswertung des Umweltamtes.

Industrie verantwortlich für steigende CO2-Werte

In der Industrie habe die Konjunkturerholung zu Emissionssteigerungen vor allem in der Stahlproduktion, Mineralverarbeitung und chemischen Fertigung geführt. Insgesamt legte dieser Bereich um 7,6 Prozent im Jahresvergleich auf 58,4 Millionen Tonnen zu.

Für den NRW-Straßenverkehr ermittelte das landesweite Emissionskataster 2021 dagegen einen praktisch konstanten Schadstoffausstoß von rund 27 Millionen Tonnen. Bei Privathaushalten wurden leichte Rückgänge der Treibhausgasemissionen registriert. In der Landwirtschaft gab es laut Umweltbundesamt bundesweit einen Rückgang der Emissionen um durchschnittlich zwei Prozent.

Das entspricht auf NRW heruntergerechnet einer Verringerung auf 6,7 Millionen Tonnen. Grund seien weiter rückläufige Zahlen in der Rinder- und Schweinehaltung.

Titelfoto: Arnulf Stoffel/dpa

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